Hallo Noki,
Unsere phantastisch schöne Berlin Hockey Trophy (BHT) liegt nun schon wieder mehr als eine Woche zurück. Ich habe es mir nicht nehmen lassen dort vorbeizuschauen. Das ist ein tolles stimmungsvolles Turnier für die Hockeykids in den Altersklassen U6 bis U10. 59 Teams spielten auf vier Kleinfeldern. So ein Turnier funktioniert nur mit einem großen Stab an ehrenamtlichen Helfern und erfordert eine langfristige Vorbereitung. Natürlich wollte ich wissen, wer die Macherinnen des Turnieres sind und natürlich wusste ich, dass du und Dörthe Kiefer den Hut auf habt. Ihr seid bei uns diejenigen, die unsere zwei großen Kinderturniere organisieren, den ABRAFAXE CUP im Februar und die Berliner Hockey Trophy BHT im September (mehr dazu ist zu finden in unserer Homepage unter <Turniere>) organisieren. Wir möchten mehr von euch erfahren. Ursprünglich wollte ich die Antworten von dir und Dörthe in einem Blog vorstellen. Ihr habt so schön und ausführlich geantwortet, dass ich eure Antworten in zwei Beiträgen vorstelle.
Wo kommt ihr her? Seid ihr Berliner?
Noki: Ich wurde in Vietnam geboren und kam als typischer Boat-People-Flüchtling nach Deutschland als ich ein Kleinkind war. Aufgewachsen bin ich in München, mein Studium absolvierte ich in Nürnberg und danach habe ich hauptsächlich im Ausland gelebt und gearbeitet (Hong Kong, Barcelona, Rimini). Eine waschechte Weltenbummlerin, könnte man sagen! Seit über vier Jahren wohnen meine Familie und ich jetzt in Berlin und sind begeistert von unserem Kiez.
Habt ihr selber Hockey gespielt oder wie seid ihr zum Hockey gekommen?
Noki: Ich selbst habe nie Hockey gespielt, aber meine Begeisterung für diesen Sport verdanke ich meinem Mann, Chris. Er hat das Hockey-Fieber in unseren Haushalt gebracht und ist immer noch als aktiver Hockeyspieler und Elterncoach bei Rotation dabei. Als unsere beiden Kinder begannen, Hockey zu spielen und sich darin besser auskannten als ich, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich entschied, auch bei der Eltern-Hockeymannschaft ‚Von der Rolle‘ mitzumachen.
Wie kamt ihr in unseren Kietzverein, die SG Rotation PB?
Noki: Wir wohnen buchstäblich gegenüber vom Hockeyplatz. Mein Mann wollte schon immer in die Nähe eines Hockeyplatzes ziehen, damit unsere Kinder einen kurzen Weg zum Hockeyplatz haben. Jetzt sind wir in der SG Rotation PB gelandet, und mein Mann hat seinen Traum wahr gemacht – wir haben quasi den Hockeyplatz im Hinterhof! Mittlerweile ist unsere Wohnung am Wochenende die Hockey-Zentrale für viele Hockeykinder und Familien.
Turnierorganisatorin wird man nicht einfach, dadurch, dass man sich meldet. Wie kam es dazu, dass ihr unsere Turnierverantwortlichen seid? Wann war das?
Noki: Das war vor drei Jahren, bei unserer allerersten Berlin Hockey Trophy, als meine Kinder noch bei den Superminis und Minis spielten. Während des Turniers hatte ich spontan das damalige Organisations-Team unterstützt und wurde dabei eher als die ‚Waffelteig-Mama‘ bekannt . Kurz nach dem Turnier erhielt ich einen Anruf, ob ich nicht Lust hätte, das Einladungsmanagement für das nächste Turnier zu übernehmen. Beim allerersten Treffen habe ich auch Dörthe kennengelernt. Von da an übernahmen wir nach und nach immer mehr Aufgaben gemeinsam. Es ist wichtig zu betonen, dass die Organisation eines solch großen Festes für fast 600 Kinder nicht ohne die großartige Unterstützung aller engagierten Eltern im Verein möglich gewesen wäre.
Erzählt uns bitte, was ihr für Aufgaben bewältigen müsst und wie es euch gelingt einen so großen Stab an Mitmachern*innen zu gewinnen.
Noki: Oh, die Aufgabenliste ist wirklich schier endlos, und manchmal fühlt es sich an, als würde sie von alleine wachsen. Sie umfasst die Planung und Koordination der Gastmannschaften, die Logistik für die gesamte Ausstattung, von Kaffeemaschinen über Soundanlagen bis hin zu Zelten und Biergarnituren. Selbst das Transportieren der vielen Tore von der Ella Kay zur Jahnsportanlage ist eine riesige Herausforderung, nicht zu vergessen das vielfältige Buffet für hungrige Kinder und die Social Media-Arbeit für den Verein. Natürlich dürfen wir die Unterhaltung der spielenden Kinder nicht vergessen – es gibt wirklich viel zu tun. In dem Sinne: wer noch ins Orga-Team möchte ist jederzeit herzlich willkommen Aber das Geheimnis, einen so großen Stab an Mitwirkenden zu gewinnen, liegt in der Leidenschaft und der Gemeinschaft. Wir haben ein fantastisches Team von Eltern, die sich alle freiwillig engagieren, weil sie die Begeisterung für Hockey teilen. Wir organisieren regelmäßige Treffen, um Aufgaben zu verteilen und Ideen auszutauschen. Außerdem schaffen wir eine freundliche und herzliche Atmosphäre, in der sich jeder willkommen fühlt und Spaß am Mitmachen hat. Es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie die Elternschaft zusammenkommt, um unsere Hockeyturniere zu einem Erfolg zu machen. Letztendlich geht es darum, die Leidenschaft für den Sport und die Gemeinschaft zu teilen, und das motiviert uns alle, jedes Jahr aufs Neue ein großartiges Turnier für unsere Kinder auszurichten.
Ich vermute, dass auch für euch gilt: „Nach dem Turnier ist vor dem Turnier“. Welche Aufgaben fordern euch jetzt schon wieder?
Noki: Stimmt, für mich fühlt es sich wirklich so an, als wäre ich in einem ständigen ‚Hockey-Turnier-Marathon‘. Während die meisten nach dem Turnier in die Entspannungsphase übergehen, stehe ich schon mit dem Einladungsmanagement für das nächste Turnier in den Startlöchern. Ich arbeite buchstäblich Wochen vor der Berliner Hockey Trophy daran, Gastmannschaften für den Abrafaxe & Dubti Cup zu rekrutieren und zusammen mit Dörthe Termin für die nächste Berliner Hockey Trophy im nächsten Jahr zu organisieren. Für mich gibt es also keine Pause, sondern einen nahtlosen Übergang von einem Turnier zum nächsten.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Turniere mit viel Arbeit verbunden sind aber auch viele schöne Erlebnisse mit sich bringen. Erzählt mal über solche schönen Erlebnisse.
Noki: Das ist absolut wahr! Die Arbeit, die in die Organisation solcher Turniere fließt, ist oft enorm, aber die wunderbaren Erlebnisse, die daraus entstehen, machen alles wert. Für mich ist das Highlight definitiv der Tag des Turniers selbst. Es ist einfach unbezahlbar, die strahlenden Gesichter der Kinder und Eltern zu sehen. Die Freude, wenn die kleinen Hockey-Spieler ihre verdienten Medaillen und Pokale in die Höhe recken, ist einfach ansteckend. Neben den Siegen und Niederlagen auf dem Spielfeld sind es auch die Freundschaften und das Gemeinschaftsgefühl, die während dieser Turniere entstehen, die diese Erfahrung so besonders machen. Meine Familie und ich haben im Laufe der Zeit viele wunderbare Menschen aus anderen Vereinen kennengelernt, die wir jetzt unsere Freunde nennen. Es ist erstaunlich, wie diese Turniere eine große Hockeyfamilie schaffen, und man trifft sich immer wieder bei anderen Veranstaltungen und begrüßt sich herzlich, tauscht Geschichten aus und hat immer viel zu erzählen.
Eure Kinder spielen bei uns im Verein. In welchen Teams?
Noki: Unser Sohn Kim spielt bei den mU8 (2015er Jahrgang) und unsere Tochter Lee spielt bei den wU8 (2016er Jahrgang)
Jetzt ergänzt gerne noch folgenden Satzanfang:
Noki: Hockey ist für mich mehr als nur ein Sport oder ein Spiel mit Ball und Schläger. Es ist die Plattform, auf der mein Mann, unsere beiden Kinder und ich unsere Leidenschaft für den Sport entdecken, Freundschaften schließen und unvergessliche Erinnerungen schaffen. Es ist ein Lebensstil, der sowohl auf dem Feld als auch im Alltag unsere Lebensweise maßgeblich prägt