Ihr kennt das sicher: man sitzt am Freitagabend zu Hause und weiß einfach nicht, was man am Wochenende so anstellen soll. Das passiert uns natürlich nicht – wir ziehen einfach zwei wU12-Endrunden nacheinander durch (Danke an dieser Stelle an TuS Lichterfelde, dass sie beide Endrunden ausrichten und das in einer Halle!)
Also: fix gefrühstückt und dann Feuer frei im Pokal der Anfängerinnen. Erster Gegner waren gleich die Tabellenführer unserer Gruppe nach der Hauptrunde – die Mädels von Blau-Weiß. Vor allem körperlich waren uns die Mädels größtenteils überlegen und sie machten ordentlich Druck. Aber unsere Defense war da echt auf Zack, Carla beispielsweise überzeugte oft mit richtig starkem Brett. Echte Torszenen waren zunächst Mangelware, Kampf das Motto der Partie. Da werden oft Standards zur Schlüsselsituation. Nachdem wir unsere erste Strafecke nicht nutzen konnten, hatten wir Pech, wenig später selbst eine Kurze zu fangen. Halbhoch geschossen mogelte sich der Ball zum 0:1 in die Maschen.
Dann holte Ebba durch schnell ausgeführten Freischlag unsere zweite Strafecke und setzte einen schönen Schlenzer … gaaaanz knapp neben das Gehäuse (das wäre beinahe ein sehenswerter Treffer ins Dreiangel geworden). Wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff gab es erneut Ecke für uns, Magdalena zimmerte ein Pfund Richtung Tor, die Keeperin parierte mit den Schienen, aber der Ball kam hoch zurück und erwischte Magdalena schmerzhaft unterm Auge. Sie musste ins Krankenhaus und wir alle drücken ihr die Daumen für eine schnelle Genesung! Klar, dass sowas an der Psyche nagt – die fällige Strafecke von uns blieb in der Verteidigung stecken und dann musste in der Spielpause erstmal viel beruhigt und getröstet werden.
Im zweiten Spiel gegen die Mädels von TiB war dann wieder Hockey das Hauptthema und weitere Verletzungen blieben zum Glück aus. Die Spielrichtung war früh eingenordet – Clara scheiterte innerhalb weniger Minuten gleich dreimal an der gegnerischen Torhüterin. Auch die erste Ecke brachte uns noch kein Tor – Maxi zirkelte den Schuss knapp links am Tor vorbei. Dann meldete sich TiB zu Wort mit einer Ecke, Yeva im Rotationer Kasten war zur Stelle.
Kurz nach Wiederanpfiff musste eine weitere Strafecke abgewehrt werden, sie wurde sauber von Amelie und Maxi abgelaufen. Unsere Mädels blieben dran, Ebba zielte etwas zu genau und die Kugel zischte rechts am Pfosten vorbei. Dann war es erneut Ebba, die eine Ecke für Rotation heraus holte. Maxi schoss direkt, die Keeperin war da, aber Claras Nachschuss hatte sie nicht auf der Rechnung. Maxi und Mimi (gleich zweimal) kamen in der Folge nicht an der Torhüterin vorbei, aber ein 1:0-Sieg bringt ja auch 3 Punkte. (Hätte Blau-Weiß sein letztes Spiel dann allerdings mit 0:1 verloren, wäre noch ein Penalty-Schießen nötig geworden, um die Gruppenplatzierungen festzuzurren, aber dazu kam es nicht). Das Halbfinale war damit gesichert, das allerdings gegen die Köpenicker Hockeyunion – den Hauptrundenprimus der anderen Gruppe … wird also nicht leichter für unsere Mädels. Egal – die Top Vier ist im Sack und das konnte man zum Beginn der Saison so nicht unbedingt erwarten. Hut ab, Mädels!
Teil Zwei unseres fidelen Hockeysamstages begann nach dem Mittagessen (bei mir: Waffel vom Hallenbuffet und Kaffee) – unsere Ligamädchen trafen auf die erste Mannschaft des SCC. Das Spiel war zunächst recht ausgeglichen, vielleicht mit ein paar Feldvorteilen für Roll rolle. Die erste Strafecke für uns ließ nicht lange auf sich warten, Magda setzte sie links am Ziel vorbei. Wenig später hatte sie gleich mehrere Chancen auf der Kelle, nachdem Matilda und Hanna direkte Pässe gewechselt hatten. Allein – die Charlottenburger Keeperin blieb Siegerin. Hanna biss sich ebenfalls die Zähne an ihr aus. Dann führte ein Konter über Neele und Johanna zur nächsten Strafecke, Frieda wollte ins Tor blocken, wurde aber von einer Feldspielerin regelwidrig daran gehindert. Es gab Siebenmeter – Magdas Schuss ging hauchdünn am Pfosten vorbei.
Schwamm drüber – Sammeln in der Halbzeit – weiter ging´s … und wie! Zunächst eine Strafecke, Hanna spielt die Ablage auf Magda und die netzt zum 1:0 ein. Die Mädels ließen nicht locker. Erst setzte Elli mit einem schönen Querpass Lisa super in Szene (die konnte den Ball nicht ganz kontrollieren), dann ertönte der nächste Eckenpfiff für uns. Es wurde wieder eine Ablage, diesmal eingeleitet von Magda und zum 2:0 vollendet von Franca. Eine TiB-Ecke wurde mustergültig von Johanna und Mati abgelaufen, wenig später waren die beiden am 3:0 beteiligt. Matilda holte per schnellem Freischlag eine weitere Ecke heraus, Johanna verwandelte direkt. Praktisch mit dem Schlusspfiff setzte es noch eine Ecke gegen uns, so dass Merle sich auch nochmal zwischen den Pfosten auszeichnen konnte.
Die Pause vor dem zweiten Spiel war sehr lang, aber zumindest brachte sie die Gewissheit: das Halbfinale ist safe. Die Partie gegen Blau-Weiß (auch eine erste Mannschaft) würde entscheiden, wer im Halbfinale das „Vergnügen“ eines Tanzes mit dem BHC bekommen würde. Die erste Aktion gehörte den Gegnerinnen, da war die Stürmerin am langen Pfosten nur einen Hauch zu spät unten mit ihrem Brett. Wenig später erzielt Magda mit unserer ersten Strafecke das 1:0. Über Malva und Elli entstand eine weitere gute Chance, die Torhüterin parierte, Neeles Nachschuss blieb in der Verteidigung stecken. Überhaupt wurden liegende Bretter in der Defensive immer wichtiger, Frieda machte da einen klasse Job für uns. Dann fingen wir uns eine Strafecke, Blau-Weiß verstoppte zunächst, blieb aber dran. Eine Stürmerin zog unwiderstehlich Richtung Grundlinie, wir hatten hier einmal die Bretter nicht auf dem Parkett und so erreichte ihr flotter Querball die (blöderweise komplett frei stehende) Kollegin am langen Pfosten, die zum Ausgleich einnetzte … mehr oder weniger mit dem Halbzeittee.
Verdammt spannend ging es weiter: ein 2 auf 1 von Hanna und Magda landete satt und frontal am Pfosten. Kurz darauf wiederholte sich die Szene in ähnlicher Weise, Hanna suchte diesmal den Querpass, traf aber nur das Außennetz. Ein Rotationer Konter startete und Magda spielte noch im Fallen einen Pass quer vors Tor, aber die blau-weiße Verteidigerin war mustergültig mit zurückgelaufen und fing den Ball noch ab. In dieser Phase war es ein einziges Rauf-und-Runter – neutrale Fans waren sicher begeistert (alle anderen ließen ordentlich Nerven). Wieder sollte eine Ecke den Ausschlag geben – leider eine für die Gegnerinnen. Merle parierte stark, allein die Kugel hatte ihren eigenen Dickkopf und statt brav nach vorn zu prallen, senkte sie sich als unhaltbare Bogenlampe hinter Freund und Feind ins Tor. Merle verhinderte dann noch mehrere gute Blau-Weiß-Chancen. Dann eroberte Hanna etwa zwei Minuten vor Knapp im Mittelfeld den Ball und flitzte allein aufs Tor zu. Sie konnte nur per Foul gestoppt werden, auf Kosten eine Siebenmeters. Matilda übernahm die Verantwortung, setzte den Ball schön ins Eck, aber sie hatte die Kugel nicht voll getroffen und so konnte die Torhüterin parieren. C´est la vie!
Dabei blieb es. Wir spielen also im Halbfinale gegen den gar-nicht-ganz-so-heimlichen Titelfavoriten. Aber erstens muss man den tollen Kampf heute gegen erste Mannschaften erstmal anerkennen, zweitens bleibt es unbestritten eine tolle Saison (man ist nicht ohne Grund in der Endrunde) und drittens weiß man ja nie … Endrunden haben ihre eigenen Gesetze. Ich würde sagen, wir können morgen völlig ohne Druck spielen.
Wie das dann alles ausgegangen ist, lest ihr später hier im zweiten Teil. Rolle rolle, allerseits!