Was für ein supercalifragilistiexpialigetischer Abschluss für eine unfassbare Meisterschaftssaison!!! Besser geht´s echt nicht!!!!
Als Berliner Meisterinnen reisten unsere wu12erinnen nach Güstrow (ich krieg immer noch Gänsehaut, wenn ich das Endrunden-Video vom entscheidenden Final-Penalty zum x-ten Mal schaue) und als Ostdeutsche Meisterinnen kommen sie zurück. Bom-bas-tisch!!!
… aber ihr wollt sicher etwas genauer wissen, wie das alles abgelaufen ist. Also rückt ´n Stück zusammen und zündet die Stimmungskerzen an:
Ort des Geschehens: die Sport- und Kongresshalle in Güstrow. Wer schön länger die Hockeykelle schwingt, kennt diese riesige Doppel-Halle mit dem großem Vorraum (wie gemacht für ein buntes Gewusel aus sich warmlaufenden Kindern, rührigen Organisatoren und fachsimpelnden Trainern), dem tollen Parkettboden und der langen Tradition.
Die Tribüne direkt am Feldrand sorgte für lückenlose Stimmung über das gesamte Wochenende und arg strapazierte Stimmbänder bei allen Trainern. Aber das war es wert!!!
Los ging die Reise für Rotation gegen den Freiberger HTC aus Sachsen und zunächst musste man sich an die Gegebenheiten gewöhnen. Da war ständig Bewegung in der Halle, die Pfiffe vom benachbarten Feld mit der Jungskonkurrenz wollten ignoriert werden und die 2×7 Minuten Spielzeit luden auch nicht eben zu innerer Gelassenheit ein.
Gut, dass unsere Mädels da keinen langen Anlauf brauchten – nach kurzer Zeit hatte Frieda die erste Strafecke erkämpft und Lotta legte auf zum 1:0 durch Toni … ein halbhoher Ball zischte links in die Maschen. Aus dem Spiel heraus passierte zunächst nicht viel, die Silberstädterinnen verteidigten gekonnt und fingen zwei weitere kurze Ecken ab. Mit der Halbzeit wechselten wir das Personal und plötzlich platzte der Knoten. Sophie spitzelte eine schönen Diagonalball zu Philippa und die umkurvte die Keeperin, bevor sie per Rückhand das 2:0 eintütete. Überhaupt wurde es toretechnisch eine „Lippi & Helene“-Show. Das dritte Tor erzielte „Hehe“ selbst, das vierte legte sie per Querpass für Philippa auf. Tor Numero Fünf war dann ein schönes Solo von Helene über das halbe Feld, abgeschlossen mit einem Flachschuss ins laaaaange Eck. May sorgte für viel Unruhe im Mittelfeld und setzte noch einmal Lippi in Szene, die quasi mit dem Schlusspfiff gegen den Lauf der Torhüterin ihren Hattrick perfekt machte.
In der nächsten Partie traf man mit dem Brandenburger Vertreter auf alte Bekannte aus der Saison – die Mädels der Potsdamer Hockeyunion. Das wurde ein härteres Stück Arbeit als man vielleicht hätte vermuten können, aber Endrunden und -turniere dieser Art haben bekanntermaßen ihre eigenen Gesetze. Die erste gute Chance gehörte Rolle rolle – Philippa versuchte sich am linken Flügel mit einem Direktschuss und scheiterte knapp an den Ausmaßen des Tores (von außen sehen die dann plötzlich verdammt schmal aus, oder?). Wenig später gab es eine Strafecke für Potsdam und Mathilda konnte sich erstmals zwischen den Pfosten auszeichnen. Lippi versuchte es dann von der rechten Seite, ihr satter Schuss suchte vergeblich nach einem liegenden Brett am langen Pfosten. Aber aller guten Dinge sind Drei und so nahm Lippi wenig später das Herz in die Hand und die Kugel an die Kelle, umkurvte den gesamten Schusskreis einmal und zirkelte den Ball dann aus spitzem Winkel zum 1:0 über die Linie. Thea hätte kurz vor der Halbzeit fast noch eins drauf gesetzt, aber ihr Schuss aus dem Zentrum wurde noch entscheidend abgefälscht. Nach der Pause machten die Potsdamerinnen mehr Druck, Rotation lauerte auf Konter. Einmal hatten wir Glück als PSU eine Strafecke neben unser Gehäuse setzte, mit dem Schlusspfiff gab es aber nochmal die Ecke für Orange-Blau. Helene spitzelte einen Schlenzer unhaltbar ins linke Dreiangel.
Im dritten Spiel wartete mit TuSLi (als Nachrücker mit dabei) das härteste Brett, es würde vermutlich um den Gruppensieg gehen. Halbzeit Eins gehörte eigentlich uns, aber wir nutzten unsere Chancen nicht konsequent. Eine erste Riesenmöglichkeit erspielte Toni mit energischem Solo entlang der rechten Bande, ihren Querball zu Frieda setzte diese als Direktschuss ans Außennetz. Noch knapper war es wenig später für Yella, ihr satter Schuss von links klatschte schwungvoll an den rechten Pfosten. Dann aber brach eine Lichterfelderin rechts doch mal durch und Lotta fand sich plötzlich allein auf weiter Flur – aus spitzem Winkel fiel das 0:1, von der bekannten „trötenden“ TuSLi-Fankurve frenetisch bejubelt. Halbzeit Zwo gehörte dann, wenn wir ehrlich sind, eher TuSLi – wir waren fast nur am Verteidigen. Eine Strafecke zischte am Rotationer Gehäuse vorbei, dann erst gute Defensive durch Sophie, aber Sekunden später hagelt es doch die „Kurze“. Fortuna gleicht ihre Bilanz wieder aus und TuSLi trifft ebenfalls den Pfosten, erkämpft sich aber gleich eine weitere Ecke. Jetzt hatte Mathi genug von dem Theater, fing den Torschuss mit der Tatze ab und klärte anschließend gleich selbst. May sorgte mit einem schnellen Gegenstoß für Entlastung, aber Antje konnte ihren Steilpass nicht verwerten. Kurz vorm Abpfiff gab es noch eine letzte Strafecke gegen uns, Mathi hat’s aber auch mit der Schiene voll drauf. Fazit: knappe Niederlage, kleine Revanche für Lichterfelde, aber alles noch kein Beinbruch.
Gleich im nächsten Spiel wollte die rotationige Dampflok wieder ins rechte Geleis gesetzt werden und das gegen die sächsisch-anhaltinische Spielgemeinschaft aus Cöthen und Osternienburg. Es wurde ein Torefestival. Keine 10 Sekunden waren vergangen, da hatte Thea schon einen Pass auf Yella gespielt und die hatte zum 1:0 eingelocht. Gleich die erste Strafecke wurde zum 2:0 – Rausgabe Sophie und Schlenzer in den Winkel durch Toni. Das dritte Tor schoss wieder Yella nach einer kurzen Ecke. Nach einer Chance von Frieda (Außennetz) verbuchte „Yeye“ ihren Hattrick, diesmal nach klugem Rückpass von Toni. Tor Numero Fünf ging auf Tonis Konto – ansatzlos aus dem Lauf eingenetzt. Wenig später war sie dann wieder Vorlagengeberin, diesmal für Thea, die das halbe Dutzend voll machte. Nach der Pause durfte wieder der zweite Block ran und es ging weiter wie zuvor. May markierte das 7:0, nachdem sie zuvor super vor ihre Gegnerin gekommen war und einen Pass von Helene verwertete. Die nächste Rotationer Ecke endete mit einem dieser schönen Schlenzer ins Gebälk von Helene, wenig später durfte sich Antje über ein Tor freuen. Sie konnte eine Pass im gegnerischen Aufbau abfangen, machte einen klugen Zieher und hatte das ganze Tor für sich. Aber auch die Gegner konnten Hockey spielen und nach einem Ballverlust unsererseits waren wir alle ein wenig zu verschlafen, um den Ehrentreffer zum 9:1 zu verhindern. Kurz vor dem Ende machte Helene mit einer Rückhand „durch die Hosenträger“ der Keeperin das zweistellige Endergebnis klar.
Damit blieb als letzte Partie noch das Spiel gegen den Thüringer Vertreter aus Erfurt. Trotz unserer souveränen Vorstellung bis hierhin wäre eine Niederlage gleichbedeutend gewesen mit dem Verspielen des Halbfinales – die Mädels mussten also nochmal alles geben. Wieder war es eine Strafecke (von Yella herausgeholt), die uns den guten Start ermöglichte. Toni netzte halbhoch ein. Eine erste Erfurter Ecke landete neben dem Kasten. Dann hätte die gegnerische Torhüterin um ein Haar Yellas Pass auf Frieda ins eigene Tor gelenkt, eine Verteidigerin kam ihr zu Hilfe, bevor Frieda abstauben konnte. Erfurt stemmte sich mit Macht gegen die Niederlage und wir hatten zu kämpfen. Lippi setzte einen Direktschuss nach Pass von Antje neben das Tor, Mathilda musste bei einer Ecke zur Stelle sein. Etwas gegen den Lauf der Dinge stibitzte sich Philippa die Kugel im gegnerischen Territorium und machte das 2:0 per Rückhand amtlich. Das 3:0 kurz vor dem Abpfiff war dann ein schönes Beispiel für die „Never-Say-Die“-Attitüde unserer Truppe: May verliert zunächst die Kugel im Vorwärtssturm, flitzt aber wie ein Wiesel hinterher und erreicht sie Millimeter vor der Grundlinie, spielt im Fallen noch den Querpass (den die Keeperin nicht mehr erwartet und mehr oder weniger ins eigene Tor blockt), Antje ist super mitgelaufen und geht auf Nummer Sicher (Bälle machen ja mitunter komische Sachen).
Damit war das Halbfinale gebongt, Pizza und Filmchen am Abend also hochverdient.
Der Sonntag begann mit dem Eintreffen diverser Eltern und Geschwister, die uns als rotationige Fankurve gewohnt enthusiastisch unterstützten. Danke dafür!
Dann war „Crunch-Time“ und das Halbfinale mit den Wespen wartete. Es wurde die erwartet enge Kiste. Wir hatten mehr Spielanteile im ersten Abschnitt, lange allerdings ohne Torszenen. Sekunden vor dem Halbzeit-Durchschnaufen holte Thea eine Strafecke heraus – die Keeperin konnte parieren und es ergab sich kein Nachschuss. Nach Wiederanpfiff starten die Hellblauen wie die Feuerwehr, Mathi war auf dem Posten (Puuh!). Es sollte nicht ihr letzter Save bleiben, wenig später war sie wieder zur Stelle und leitete über Helene den Konter ein … der vor dem Zehlendorfer Kreis abgefangen wurde – noch 5 Minuten oder so (Oh Mann!!!). Kurz darauf war Druck auf den gegnerischen Aufbau wieder der Schlüssel zum Erfolg: Lippi fängt einen Ball ab, passt rüber zu Antje und die zimmert den Ball sowas von ins Netz. (Wow!) Aaaaaber das war ja noch nicht das Ende: ein überfallartiger Konter bescherte uns eine Wespen-Ecke. May konnte sie stark ablaufen, aber irgendwie dachten viele Spielerinnen auf dem Feld, auf „Schlägerklack“ folgt Schiripfiff und hörten auf zu spielen … bis auf eine Zehlendorfer Stürmerin, die uns das 1:1 im Nachschuss einschenkte. Am anderen Ende spielte Frieda Pressing und Yellas Chance wurde zu einer Schlussecke für Rotation … sie blieb in der Verteidigung hängen.
Es musste also ein Penalty-Shootout her … schon wieder. Aber inzwischen wissen wir ja, dass wir´s können und ich glaube, unsere Mädels waren tatsächlich nur halb so aufgeregt wie all ihre Erwachsenen (der Schlusspfiff war kaum verhallt, da meldete sich May bereits als Freiwillige).
Die Wespen begannen mit dem Ball: Mathi blieb lange stehen und trieb die Schützin weit nach draußen, deren Schuss landete im Außennetz. May flitzte aufs Tor zu, verlud die Keeperin mit zwei-drei schnellen Ziehern und besorgte die 2:1-Führung. Die zweite Wespenspielerin zog nach links, versuchte dann Mathi über rechts zu umkurven und scheiterte am laaaangen Schläger unserer „Katze“ im Kasten. Helene hatte den Sieg auf der Kelle und spitzelte den Ball mit der Rückhand ins Glück! … und Ausatmen!!!!
Zwischen Halbfinale und großem Showdown lagen über zwei Stunden. Zeit genug, um ausgiebig zu feiern, andere Teams zu beobachten und anzufeuern (was gibt es Schöneres als Krach machen ohne elterliche Abmahnung?!), Luft zu schnappen und die Umgebung der Halle zu erkunden. Natürlich gab es auch noch eine letzte Ansprache in der Kabine, aber zusätzliche Motivation war natürlich gar nicht mehr nötig.
Dann war es so weit: quasi die „Re-Revanche“ gegen TuS Lichterfelde stand an, die Halle war ohrenbetäubend laut, das Spielfeld jetzt in die Mitte der Halle gerückt und dadurch auch größer – alle Augen ruhten auf den Mädels da unten auf der Platte (Gänsehaut!!!)
Die Kugel wanderte rauf und runter, kein Ball wurde hergeschenkt und Lotta konnte (und musste!) hinten links mehrmals mit starkem Brett die Tür zum Rotationer Schusskreis verrammeln. Gerade als ein Blick auf die Uhr mir verriet, dass es noch etwa 30 Sekunden bis zur Halbzeit waren (bis hierhin war noch nix auf die Tore passiert) – da startete Toni zu einem ihrer energischen Bandenläufe über Rechts durch und zirkelte den Ball aus dem Lauf heraus unhaltbar ins linke Dreiangel. (Halleluja – was für ein Moment!!!!)
Da isses gar nicht so leicht, die Kids nicht aus der Halle schweben zu lassen und stattdessen ein paar klärende Worte über den dreistellig „dezibeligen“ Klangteppich an die Mädels zu bringen!
Klar, dass jetzt Lichterfelde auf den Ausgleich drückte. Erst Sophie, dann Helene und dann irgendwie alle verteidigten mit allem, was da war und der gegnerische Torschuss landete am Ende neben dem Tor. Vermutlich gab es da noch haufenweise erwähnenswerte Szenen bis zum Abpfiff (die ich alle nicht mehr aufgeschrieben habe). Erinnern werde ich mich aber vor allem an diese hier: Strafecke TuSLi und Monsterparade mit der Kelle durch Mathi (der wäre ins Dreiangel gesegelt), wenig später Freischlag für Toni an der linken Bande und alle Trainer stehen auf der anderen Seite und brüllen sich die Seele aus dem Leib, damit Toni ruhig hintenrum spielt, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Hat funktioniert, kurz darauf wurden die letzten Sekunden von der Halle runtergezählt und dann gab´s kein Halten mehr!
Was soll ich sagen, die Bilder sprechen für sich:
Und weil´s so schön ist, hier nochmal zum Genießen -> unsere Berliner und Ostdeutschen Meisterinnen 2024 (Wooooohoooooooooo!!!!!!!):
Antje, Frieda, Helene, Lotta, Mathilda, May, Philippa, Sophie, Thea, Toni, Yella nebst überglücklichen Trainern
… und „Fuchsi“