... ehrenamtliches Engagement, NEWSLETTER u.v.a.m.

Derk Marseille im Interview

Hallo Derk,
ich bin unverändert neugierig zu erfahren, was in unserem Hockeyverein passiert. Ich folge
unseren Teams auf Instagram, ich stöbere in unserer Homepage und gegen Monatsende bin
ich gespannt, was unser Newsletter „VON DER ROLLE“ zu berichten hat. Kaum jemand
wird es noch wissen, dass die Erstausgabe 2015 die Leser erreichte. Bis Februar 2019
erschienen fünf Ausgaben – alle in analoger Form als Jahreszeitung. Dann legte unser
Newsletter eine lange Ruhepause ein, bis du, Derk, Ende 2022 die Initiative ergriffst und dem
Projekt Newsletter neues Leben einhauchtest. Wir beide saßen in deinem Büro zusammen und
erarbeiteten den Content Kalender für das Jahr 2023. Der Newsletter sollte monatlich
erscheinen und er sollte in digitaler Form erscheinen. Die Erstausgabe erschien im Dezember
2022 und seitdem sind bis jetzt zehn Newsletter „VON DER ROLLE“ in die Händen unserer
Mitglieder gelangt. Alle Exemplare sind in unserer Homepage aufrufbar unter
Club<Newsletter.
Das ist eine tolle Erfolgsgeschichte und Anlass für mich, dich als Initiator, Verlagsleiter und
Redakteur vorzustellen. Los geht`s.


Derk, erzähle uns bitte etwas über dich. Woher kommst du? Wann und warum bist du nach
Berlin gekommen? Bist du gleich in den Prenzlauer Berg gekommen?


Ich bin gebürtiger Niederländer und bin in der Nähe von Rotterdam aufgewachsen. Schon
früh, mit 16 Jahren, begann ich eine Karriere als Journalist und ich bin dann 2011 als
Auslandskorrespondent nach Berlin gekommen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich
eigentlich gerne nach Indien wollte. Das war für meine Frau zu weit und so sind wir zwischen
Amsterdam und New Dehli eben in Berlin gelandet, zunächst mit Wohnung in der
Friedrichstraße und als dann unsere Tochter Sylvia geboren sind wir in den Prenzlauer Berg
umgezogen. Wir haben zwei Kinder, Thomas und Sylvia. Sylvia spielt in unserer U10
Mannschaft Hockey.


Wann bist du mit dem Hockeysport in Berührung gekommen? Wie kamst du zu uns, zu
Rotation Prenzlauer Berg?


Mit dem Hockeysport in Berührung gekommen bin ich über die Niederländische Schule in der
Christburger Straße. Da war damals Jiske Lehrerin und sie meinte, dass Hockey etwas für
meine Tochter Sylvia sei. (Anmerkung FH: Jiske van Effghen) kam gleichfalls aus den
Niederlanden zu uns und spielte damals in unserer 1. Damenmannschaft). … Über unser
Sichtungstraining kam Sylvia dann zum Hockey und spielte unter Freddy Püllenberg als
Trainerin. (Anmerkung FH: Schön, dass ich bei dieser Gelegenheit Freddy in Erinnerung
rufen kann. Freddy war damals nicht nur Trainerin sondern auch Jugendsprecherin in unserem
Verein und hat mit ihrem Engagement und ihren Ideen Impulse für unsere Nachwuchsarbeit
gesetzt. Danke Freddy.). Sylvia spielt mit ihren 10 Jahren jetzt schon gut vier Jahre Hockey in
unserem Verein. So habe ich auch Dörthe Kiefer kennengelernt, die du kürzlich hier in der
Homepage vorgestellt hast. Dörthe ist Teammanagerin unserer wU10, also der Mannschaft in
der Sylvia spielt. Ich schätze das Engagement von Dörthe sehr.
Wie kam es, dass du dich ehrenamtlich im Verein engagierst?
Für mein ehrenamtliches Engagement habe ich mich ganz bewusst entschieden. Ich finde
ehrenamtliches Engagement gehört einfach dazu. Aus heutiger Sicht hätte ich damit schon
viel früher anfangen sollen. Ehrenamtliches Engagement ist für mich bereichernd. Man lernt
dabei unglaublich viel. Ein Sportverein ist wie eine Minigesellschaft und ich würde jedem zu
einem solchen Engagement raten, auch wenn es nur zwei oder vier Stunden monatlich sind.
Das bringt dir selber etwas. Du lernst tolle Leute kennen. Du verstehst, wie so ein Verein
funktioniert. Du hast einen direkten Input. Du sammelst Erfahrungen für dein Leben.


Dein Engagement für unseren Newsletter „VON DER ROLLE“ hat auch etwas mit deinem
Beruf zu tun. Was machst du beruflich und wie nutzt du dein berufliches Wissen für den
unseren Newsletter?


Ja, den Newsletter habe ich gemacht, weil ich mich im Verein richtig darüber geärgert habe,
dass eine interne Kommunikation im Verein gefehlt hat und wir geben mit dem Newsletter
den tollen Leuten im Verein eine Plattform und darüber habe ich dann wieder Julia Thun
kennen gelernt. Einfach toll, was Julia alles macht, mit der Homepage, mit der
Kommunikationsplattform Clubdesk. Ich finde Julia macht das phantastisch. Ja, was hat der
Newsletter mit meinem Beruf zu tun? Ich bin als Auslandskorrespondent nach Berlin
gekommen, habe dann aber festgestellt, dass es dafür gar kein besonderes Bedürfnis gab und
habe dann meine Netzwerke und Kenntnisse genutzt, eine Marketingfirma aufzubauen, die
Marketing für Niederländische Ministerien, Branchenvereine und regionale Behörden macht.
Dazu gehört dann auch das Erstellen von Newslettern, Webseiten und allem Möglichen auf
der Kommunikationsebene. So konnte ich mein berufliches Wissen gut für den Newsletter
unseres Vereins einbringen.


Anfang September hatte unser Verein zur 5. Berliner Hockey Trophy für u6 bis u10
Mannschaften eingeladen. Ich habe mich gefreut, dich im Team der Turnierleitung zusammen
mit Peter Brasche anzutreffen. Wie kam es dazu, dass du dich auch bei der BHT engagierst?


Ja, mein diesjähriges Engagement für die Berliner Hockey Trophy Anfang September ergab
sich, weil Peter Brasche mich fragte, ob ich da mitmachen würde. Ja, habe ich gesagt, weil
ich ihn super finde. Ich habe dann auch gemerkt, dass die Organisation eines Turnieres
unglaublich viel Arbeit mit sich bringt. Nach dem Turnier ist dann schon wieder vor dem
nächsten Turnier. Das Turnier muss ausgewertet werden und Organisationsprozesse müssen
aufgearbeitet werden. Die Turnierorganisation muss breiter gestreut werden. Gegenwärtig ist
das für zu wenige Leute eine enorm hohe Last. Solche Turnierorganisation ist wichtig für das
eigene Lernen, auch für die vielen jungen Leute, die sich da engagiert haben, z. B. als
Schiedsrichter.


Ein Verein hat Zukunft, wenn er Visionen hat. Was sind deine Wünsche für die
Vereinsentwicklung?


Mein Anliegen ist die Pflege einer wertschätzenden Kommunikation im Verein. Erzähle
einfach was du machst und frage, wie andere Helfen können. Engagiere dich, indem du dich
zugleich anderen Leuten gegenüber wertschätzend verhältst. Wir brauchen alle Leute im
Verein.


Welche Frage habe ich vergessen? Was ist die Antwort darauf?


Vergessen hat du, mich zu fragen, ob ich selber Spaß am Hockeyspielen habe. Ich muss ganz
ehrlich sagen, Hockey selber zu spielen, macht mir keinen Spaß. Es ist aber eine sehr schöne
Sportart zum Zuschauen, vor allem auch, wenn ich meiner Tochter zuschaue.


Nachtrag:


Zu diesem Interview habe ich Derk zu mir nach Hause eingeladen. Danke Derk, dass du
gekommen bist. Unser Gespräch war für mich bereichernd und inspirierend. Unser Verein
lebt von den vielen, die sich ehrenamtlich einbringen. Fühlt euch mit euren Kenntnissen,
Fähigkeiten und mit euren Netzwerken angesprochen. Das gilt nicht nur für unsere
erwachsenen Mitlieder und die Eltern, sondern auch ausdrücklich für unsere Jugendlichen.
Gerne vermittle ich dabei