Die Schlenzelberger wieder on Tour – Gott, wie haben wir das vermisst!

Hurra, sie reisen wieder! Am vergangenen Wochenende durften wir Schlenzelberger unseren kollektiven unfreiwilligen Hockey-Coronaschlaf mit einem Turnier in Hannover beenden. Das wurde aber endlich wieder einmal Zeit – ich kann mich an unser letztes Aufschlagen dort kaum noch erinnern.  :hoppla:
Fakt ist: wir haben das Turnier der Herrenhäuser Cracks vom DHC jetzt schon mehrmals besucht und lieb gewonnen. Deshalb stand dieser Termin auch schon seit Eeeewigkeiten in meinem Kalender und durfte um Himmels Willen nicht abgesagt werden (auch nicht wegen ärztlich verordneter Unsportlichkeit). Tatsächlich stand erst etwa 2 Wochen vor Ultimo das sichere Okay für das Turnier. An dieser Stelle schon einmal Hut ab vor den Hannoveranern, wie sie die Orga gemeistert haben!

Wir fuhren also frohen Mutes am Samstagmorgen los. Schon beim traditionellen Raststätten-Kaffee mit Moni (altbekannte Thermoskanne, Milch und Zucker aus dem Schraubdeckelglas, Würstchen für den kleinen Hunger) fühlte sich das richtig heimelig an, eine zünftige Hockeyreise eben. Schöööön!
In Hannover angekommen blieb genug Zeit die Zelte aufzuschlagen (in Monis Fall reichte auch werfen, die Autoschläfer mussten nur einparken und ihre Schlafmatratze herrichten). Dann wurde es ernst, wir waren ja schließlich auch zum Sporttreiben gekommen.

Los ging es mit der Partie gegen die Black Jecks von Schwarz-Weiß Köln. Da Hannover ein Großfeldturnier ist und wir leider noch ein paar mittel- und kurzfristige Ausfälle zu verzeichnen hatten, war unsere Auswechselbank eher dünn besetzt. Sprich: da stand genau ein Schlenzelberger an der Seitenlinie. Wie gut, dass man auf Turnieren immer alte Bekannte trifft, die dann gerne als „Teilzeit-Schlenzelberger“ einspringen. Danke an dieser Stelle nochmal an „Sponti“ Nicole und „Sumpfflitzer“ Mike!
Das Spiel war beiderseits etwas holprig, da hatten wohl alle noch etwas Rost am Schläger. Die Kölner hatten im Prinzip zwei Torchancen: einen Damenstrafstoß (statt Ecken wurden Strafstöße im Schusskreis ausgeführt: die Damen schossen 3 und die Herren 2 Schlägerlängen vom Kreisrand entfernt) stellte Goalie Bernd vor keine großen Probleme. Ein satter Strahl vom rechten Flügel sauste wenig später am langen Pfosten vorbei. Bei uns sah es allerdings ähnlich aus. Ein schöner Angriff über Sanne fand vor dem Tor sein Ende als der Querpass noch vom Keeper abgefangen wurde. Dann tankte sich Peer auf dem linken Flügel durch und brachte die Kugel noch aufs Tor, daraus resultierte dann ein Strafstoß für uns. Satt getroffen, aber leider die paar Zentimeter zu weit links sauste das Runde am Eckigen vorbei. Am Ende stand das leistungsgerechte Null zu Null.
Nächster Gegner waren die Kieler Rabeneltern. Hier hatten wir zunächst mehr vom Spiel und auch ein paar vielversprechende Torszenen. Ein harter Schlag wurde pariert, der Nachschuss ging daneben. Dann flitzte Jens Richtung Tor, seinen Rückpass schnappte sich die Defensive. Wir machten einfach die Bude nicht und dann kam, was in solchen Fällen immer mal passiert: Kiel führte einen Freischlag vor dem Kreis flott aus, wir waren da noch nicht richtig sortiert und so gelang der Lauf in den Kreis viel zu leicht. Die Kieler fanden unsere Füße, Strafstoß, Bernd in die falsche Ecke geschickt – 0:1. Dabei blieb es auch, denn wenig später erfolgte der Abpfiff.
Die Partie gegen den UHC war noch keine 2 Minuten alt, da lagen wir schon hinten: schneller Vorstoß zum Kreis und sofort abgezogen – Blitzstart vom Gegner. Es brauchte noch eine weitere Chance und einen von Bernd parierten Strafstoß bis wir richtig im Spiel waren. Dann hatte Guido die Möglichkeit zum Ausgleich, er flitzte mit der Kugel aufs Gehäuse zu, der Goalie stürmte ihm entgegen und Guido versuchte es mit einer Bogenlampe spektakulär zu gestalten. Das wäre auch ein Tor für die Galerie gewesen, nur stand die Bude ein paar Zentimeter zu weit rechts. Insgesamt ging das 0:1 aber voll in Ordnung.

Vor die abendliche Fete hatte der Turnierplan noch die Begegnung mit den Gastgebern gesetzt und da bescherten uns Mike und Marion (die extra ihren Terminkalender für uns umkrempelte) den Luxus mehrerer Wechselspieler. Die kurze Geschichte zu diesem Spiel: ein 0:0-Sieg für die Schlenzelberger. Bernd vereitelte eine Herrenhäuser Torchance mit „abgetauchter Kelle“ (der Außenstürmer lauerte bereits), wir rannten uns meist im 3. Viertel fest. Eine gute Gelegenheit hatten wir über Fabi und Jens, am Ende lagen zwei Stürmer und ein Goalie im Torraum, der Ball aber eben nicht. Es war durchaus ein torloses Remis der attraktiveren Sorte und das gegen einen späteren Finalisten.

Die Abendveranstaltung durfte nicht drinnen stattfinden (wohl dem, der eine überdachte Terrasse hat), das Büffet wurde also unter (wolken-)freiem Himmel serviert und war richtig lecker. Spätestens mit dem Verschwinden der Abendsonne wurde es zwar etwa kühl, aber in sternenklaren Nächten braucht man nur die richtige Bekleidung, das Getränk der Wahl und die passende Musik – schon läuft der Laden. Wie man hörte, sollen gegen 3 Uhr noch nicht alle im Bett gewesen sein.

Am Sonntag begann das sportliche Treiben angenehm spät, so dass genug Zeit fürs Ausschlafen und ein gemütliches Frühstück am Büffet blieb. Auf Peer mussten wir in der Folge zwar verzichten (die väterliche Pflicht rief), Marion war aber wieder mit von der Partie und sorgte für noch mehr Ruhe in der Verteidigung.
Der Auftakt gegen den HC Hannover lief so ähnlich wie unser Spiel am Abend zuvor: wir liefen viel selbst (immer wieder war im Mittelfeld Endstation an einem gegnerischen Schläger), auf der anderen Seite lief der Ball. Wir hatten eigentlich nur eine gute Gelegenheit, die aber clever verteidigt wurde. Am anderen Ende der Platte mussten wir zweimal zittern. Zunächst warf sich Bernd in einen guten Schuss, der Nachschuss segelte dann über alle Spieler und (puuuh!) auch knapp über die Latte hinweg. Fast mit dem Abpfiff klärte Marion noch einmal in höchster Not zur langen Ecke (die folgenlos blieb). Ein weiteres 0:0 kam auf den Zettel.
Auf zum letzten Gruppenspiel, es warteten die Braunschweiger Löwen … immer ein schwerer Gegner, aber plötzlich lief es bei uns (Turniermannschaft eben   ). Sanne passte auf dem rechten Flügel zu Fabi, der zog zum Tor und wartete auf die Aktion vom Keeper, Querpass rüber zu Jens und mit dem 1:0 war endlich der Bann gebrochen. Zwar erkämpften sich die Löwen durch ein Solo nach Ballverlust im Mittelfeld recht bald den Ausgleich. Wir hatten aber mehr vom Spiel und das sah einfach alles nach schönem Hockey aus. Praktisch mit der letzten Aktion bogen wir die Sache noch komplett in unsere Richtung: Pass aus dem Mittelfeld nach rechts, Guido mit hartem Schrubber diagonal vors Tor und Jens netzte per Stecher zum 2:1-Siegtreffer ein. Damit war uns die einstellige Platzierung sicher.
Zum letzten Anpfiff standen uns erneut Braunschweiger gegenüber, diesmal vom MTV. Von Beginn übernahmen wir die Regie, Norbert sorgte als unermüdlicher Dynamo im Zentrum konstant für Alarm beim Gegner. Er wollte unbedingt sein Turniertor. Martin spielte auf der Außenbahn einen schönen Pass nach dem anderen und sorgte mit frühem Pressing für Unsicherheiten beim Gegner. Moni, Heinrich und Marion rührten hinten Beton an und Bernd hatte einen entspannten Tag.
Nachdem Achim einen laaangen Ball an der Seitenlinie noch ersprintet hatte, lief er noch ein paar Meter und zirkelte das Plastikei in den Schusskreis, wo es den Strafstoß für uns gab. Sanne zimmerte das Ding zum 1:0 ans Brett. Norbert wetzte die Hundekurve entlang und legte quer auf Jens, dessen erster Torschuss noch pariert wurde – der Nachschuss zum war dann drin. Ein weiterer Ball vom Punkt für Norbert fand leider nicht sein Ziel (den Titel „Meiste Meter im Turnier“ können wir ihm aber inoffiziell definitiv verleihen!). Mit einem platzierten Schrubber ins lange Eck setzte Kristina den 3:0-Schlußpunkt.
In schnöden Zahlen hieß das für uns: 8. Platz von 14 Teams. Das war aber eigentlich gar nicht so wichtig. Alle Mannschaften waren einfach selig, sich endlich mal wieder auf Platz und Tanzfläche wieder gesehen zu haben und das Turnier war ein voller Erfolg. 

Danke, Herrenhäuser Cracks & wir alle drücken die Daumen für weitere Turnier in nicht allzu ferner Zukunft!

Mit dabei: Kristina, Marion, Moni, Sanne, Achim, Bernd, Fabian, Guido, Heinrich, Jens, Martin, Norbert, Peer, Gastspieler Nicole & Mike, sowie Teilzeitcoach Tina