Ein laaaanges Endrunden-Wochenende liegt hinter uns – aber ein sportlich richtig tolles ist es geworden. TuS Lichterfelde waren hervorragende Gastgeber, gerade am Endrundensonntag waren spannende und hochklassige Hockeyspiele zu bewundern und die Stimmung neben dem Platz war bestens.
Der Blick durch die orange-blaue Brille war auch ein fideler, denn in den beiden Halbfinals von Pokal und Liga musste man sich nur knapp starken Gegnern (beides Hauptrundengewinner) geschlagen geben, um dann später das kleine Finale zu gewinnen. Drittbestes Team von ganz Berlin – was für ein Klasse Saisonabschluss unserer Mädels!!! Wir sind begeistert!!!
Aber nochmal im Einzelnen:
Los ging es am Sonntagmorgen für uns mit der Partie gegen Köpenick. Mit Marla im Sturm und Magdalena im Herzen (ihr erinnert euch … böse Verletzung am Samstag. Wir haben von so vielen Seiten besorgte Nachfragen und herzliche Genesungswünsche bekommen und schicken sie alle zu Magda nach Hause: Auf dem Feld bist du wieder dabei!) – so gingen unsere „Pokalerinnen“ ins Spiel und lieferten den Köpenickerinnen einen Tanz auf Augenhöhe. Gleich die erste Strafecke brachte das 0:1. Yeva konnte den ersten Schuss noch parieren, der Nachschuss aber zischte am Pfosten ins Netz. Wenig später leitete Amelie einen Konter ein, Mimi blieb aber in der grün-weißen Defensive stecken. Eine zweite Strafecke gegen uns konnten wir abwehren, liefen aber weiter dem Rückstand hinterher.
Tatsächlich hab ich gar nicht so viele Notizen machen können – war einfach zu aufregend: enge Partie, Spieleinnen unter Strom, der Schiri … sagen wir mal „nicht wirklich hilfreich“ und dann noch Contenance bewahren … . Wer nicht an die Existenz von Multi-Tasking glaubt (da is ´ne Schlüsselqualifikation für Kinder-Coaches, sag ich euch!), der muss nur mal zu so einem Hockeyspiel kommen. An eine Rotationer Großchance kann ich mich jedenfalls erinnern: super herausgespielt von Ebba, deren Zuspiel in den Kreis setzte Clara Millimeter am Tor vorbei. Es blieb am Ende bei der knappsten aller Niederlagen, aber die Mädels hatten eine kämpferisch bärenstarke Leistung aufs Parkett gelegt. Nachdem ich (und tatsächlich auch die Mädels vom BHC) sie gefühlt 10 Minuten davon überzeugt hatten, war auch die Stimmung wieder im Lot. Das kleine Finale konnte kommen.
Hier gab es ein Wiedersehen mit dem Team von Blau-Weiß. Es würde das vierte Aufeinandertreffen der Saison werden – alle bisherigen Spiele waren mit einem mickrigen Tor Vorsprung zu Gunsten der Grunewalderinnen ausgegangen. Das sollte hier ein Ende haben. Früh zog Ebba über einen schnellen Freischlag die erste kurze Ecke für Rolle rolle und schoss gleich selbst. Die Keeperin parierte, prompt lief der Konter. Amelie war hinten zur Stelle und schickte die Kugel postwendend zurück nach vorne, Ebba sprintete über den halben Platz, passte zu Maxi im Zentrum und die legte mustergültig auf Mimi ab. Am langen Pfosten stehend, stopfte sie den Ball zum 1:0 über die Linie. Woohooo!
Das wollten die Gegnerinnen natürlich so nicht schlucken und es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der speziell die Defensivspielerinnen ihre Gegenüber immer wieder mit gutem Brett-Legen zur Verzweiflung brachten. Lange passierte wenig in Sachen Torschuss. Zirka 6 Minuten vor dem Ende fingen wir uns eine Strafecke (Puls jetzt bei 180 oder so …). Yeva war mit dem Kicker zur Stelle, es kam zu einer Folge-Ecke und wieder machte Yeva ihre Sache gleich zweimal richtig gut, bevor Carla die Situation endgültig entschärfte. Wenig später ertönte der Abpfiff und der Jubel war riesig. Dolles Ding und verdiente Krönung einer Hallensaison, in der so viele der Mädels sich so unglaublich verbessert haben. Einfach schöööön!
In einer Randnotiz war es auch phänomenal, zu sehen wie sich die Hockeymädels klubübergreifend an diesem Tag neben dem Platz quasi angefreundet haben. Das ging von gegenseitigem Anfeuern und „inspirierter Gesichtsbemalung“ (Danke, BHC! 😉) über „Trost-Gebäck“ (tolle Geste der Blau-Weiß-Mädels, obwohl die Verletzung von Magda in ihrem Spiel wirklich nur ein Unfall war – Chapeau!) bis hin zum gemeinschaftlichen Trösten der kleinen BHCerinnen durch unsere Mädels nach einem Finale, das die Rot-Blauen erst in einem dramatischen Penalty-Schießen verloren (Pfostentreffer inklusive). Auf dem gemeinsamen Mannschaftsfoto strahlten die meisten dann schon wieder.
Ein dreifaches “Rolle rolle“ für unsere Pokal-Dritten: Amelie, Carla, Clara, Ebba, Emma, Magdalena, Marla, Maxi, Mimi, Yeva
Der Nachmittag brachte dann ein ähnliches Spektakel, es begann mit der Begegnung unserer Liga-Truppe und der Dritten vom Berliner HC. Die Mädels hatten in der Saison noch keinen Punkt hergegeben und in acht Partien satte 46 Buden gemacht (oft mit 4 oder mehr Toren pro Spiel) – wir würden uns also warm anziehen müssen. Lulu fiel verletzt aus, Hanna und Elli konnten wegen anderer Termine nicht – aber sie waren trotzdem ganz eng am Geschehen.
Los ging es gleich mit ordentlich Druck und einer schnellen BHC-Strafecke, die abgewehrt werden konnte. Über kluge Laufwege verschafften sich Enna und Mati etwas Platz und spielten sich bis zum gegnerischen Kreis vor, die Keeperin war schon überwunden, aber eine Verteidigerin war mustergültig zurückgeeilt und fing den Torschuss vor der Linie ab. Dann brach BHC durch unser Mittelfeld, Franca konnte durch bärenstarke Verteidigung ein 2-gegen-Null auf unser Tor unterbinden. Tatsächlich lief das Spiel oft in Richtung Rotationer Gehäuse, aber unsere Defensive war auf Zack. Ich erinnere mich da beispielsweise an einen schönen Zieher unter Druck von Malva direkt vor unserem Tor, die den Ball dann wunderschön über Außen aus der Gefahrenzone führte.
Am Ende machte die Schnelligkeit (gedanklich wie läuferisch) den Unterschied. BHC führte einen Freischlag schnell aus und nutzte unsere fehlende Zuordnung für ein klassisches Hallentor: knackiger Querpass durch alle Schläger, gefolgt von einfachem und ungedecktem Einnetzen am langen Pfosten. Auch das 0:2 fiel nach einem Stellungsfehler: ein Steilpass fand unsere Lücke im Zentrum, Merle hält den ersten Torschuss im 1-gegen-0, ist dann aber beim Nachschuss machtlos (schöner Zieher und Drehung um den liegenden Goalie). Wenig später wiederholte sich die Szene, diesmal aber stand die Rotationer Verteidigung: Enna kratzte den Ball von der Linie, Franca holte mit starkem Brett den Freischlag. Hoffnung keimte noch einmal auf, nachdem Magda einen Pass auf Johanna in der Tiefe spielte und diese dann die erste kurze Ecke für Rolle rolle holte. Der erste Schuss wurde gehalten, der Nachschuss blieb in der gegnerischen Verteidigung stecken. Merle hatte noch zwei richtig starke Szenen, am Ende blieb es beim leistungsgerechten 0:2.
Klar, war auch hier zunächst ein wenig Enttäuschung zu spüren, aber das hat (zu Recht) echt nicht lange angehalten. Klasse Partie gegen einen technisch und läuferisch starken Gegner … da ist Verlieren keine Schande. Also schnell noch ein Stück Kuchen gegessen und schon stand das Spiel um Platz Drei gegen die Gastgeberinnen auf dem Plan. Ausgeglichen begann es und zwischen den Schusskreisen wurde kein Ball locker hergeschenkt. Johanna holte die erste Strafecke der Begegnung, Magda setzte die Kugel halbhoch zum 1:0 in die Maschen. Da waren etwa vier Minuten gespielt – guter Anfang, aber noch eeewig Zeit. Über eine starke Balleroberung durch Mati im Mittelfeld kamen wir zu einer zweiten Ecke – eine Lichterfelder Verteidigerin fischte den Ball gekonnt aus der Luft, bevor er zum 2:0 ins Tor segeln konnte. Wenig später war es dann aber doch amtlich: Magdas Torschuss zwang die Keeperin zur Parade, Johanna werkelte den Ball aus der liegenden Torfrau heraus und steckte ein zur 2-Toreführung. Hinten konnten wir uns auf die flinken Bretter von Malva und Frieda verlassen. Kurz vor der Halbzeitpause bekam dann TuSLi die Strafecke, sie wurde unseren Mädels souverän abgelaufen.
Nach Wiederanpfiff stürmte zunächst nur Lichterfelde (allerdings ohne Torabschluss) und kam recht bald zu einer Ecke. Der Schuss klatschte krachend gegen den Pfosten. Puhhh! Jetzt ging es rauf und runter: Konter TuSLi – Malva klärt. Strafecke für uns – die Keeperin ist zur Stelle und eine Folge-Ecke wird von der Verteidigung abgegriffen. Solo auf unser Tor – Merle ist da. Wieder Konter TuSLi – Frieda räumt hinten auf. …. Schlusspfiff!
Uuuund ein dreifacher Tusch für unsere Liga-Dritten: Elli, Enna, Franca, Frieda, Hanna, Johanna, Lisa, Lulu, Malva, Matilda, Merle, Neele
Fazit: Auch hier war der dritte Platz eine absolut verdiente Belohnung für eine bärenstarke Saison, das war echt spitze, Mädels!!!
Was bleibt noch hängen von diesem Endrundensonntag: Selbst verhinderte Teamkolleginngen sind immer dabei, wer am Ende Platz Eins haben will, muss vorher Rotation schlagen, Maskottchen können gar nicht groß genug sein und bei Siegerehrungen verteilte Gummitierchen schaffen es selten heil aus der Halle heraus.
Danke für eine fantastische Hallensaison, Mädels – wir freuen uns schon aufs Feld und wünschen allen, die jetzt einen Jahrgang höher rutschen viel Spaß & Erfolg („Team Fabi“ ist da sehr optimistisch)!!!!!!