Was war das für ein Wochenende und was war das für eine famose Saison unserer Mädels in der Berliner Meisterschaft?!
Nachdem wir letztes Jahr um diese Zeit kaum weiter von einer Endrundenteilnahme hätten entfernt sein können, hat unsere Truppe dieses Jahr für ein superspannendes und hochklassiges Finale gegen den unumstrittenen Primus der Saison gesorgt – die Wespen haben sicher nicht mit soviel Gegenwehr gerechnet! Eine fantastische Entwicklung!
Für alle, die nochmal gern Nägel kauen möchten – der Rückblick aufs Endrundenfinale gegen die Zehlendorfer Wespen:
Im Vergleich zum Samstag nur auf einer Position verändert (Mathilda hütete den Kasten, Merle dirigierte die jugendliche Fankurve) starteten unsere Cracks wieder wach in die Partie. Ein Steilpass von Toni zu Philippa in der Spitze sorgte für ersten Aufruhr im Wespenstock. Die anschließende Strafecke wurde dann aber verstoppt … bei der Kulisse verständlich – die Eltern am Rand formten eine formidable blau-orangene „Schallmauer“ … vermutlich unterstützt von so manchem Lichterfelder oder BHCer Fan. Ich sag mal so: in der Dezibelschlacht der Fangruppen habt ihr den Wespenanhang haushoch ausgestochen (!).
Wenig später rollte ein Konter über May den linken Flügel entlang und brachte die zweite Strafecke für Rolle rolle. Toni zimmerte die Kugel im zweiten Versuch ins Netz … aber der Schiri pfiff das Tor wegen zu hohem Ball ab. Rotationer Zungen behaupten ja, der Schlag wäre eigentlich nur durch einen Wespen-Schläger zur unhaltbaren Kugel ins Dreiangel abgefälscht geworden … wo sind diese Videoschiris, wenn man sie mal wirklich braucht?!
Eben noch hatte Helene in der Defensive stark den Ball behauptet – schon war der Ball wieder am anderen Ende des Platzes. May stiefelte den Schusskreis entlang bis zum rechten Pfosten und prüfte die Keeperin aus nächster Nähe. Im zweiten Versuch stopfte sie das Runde irgendwie ins Eckige – die Bank flippte total aus! Aaaaaber keine Zeit zum Ausruhen, nicht mal 60 Sekunden später musste Mathilda das erste Mal auf Zack sein und Helene unterband einen weiteren vielversprechenden Wespenangriff.
Kurzes Zwischenergo und ein paar klärende Worte (Aufmunterung und Motivierung waren nicht nötig) – schon ging der Ritt weiter. Es blieb eng: heiß umkämpfte Ball-Duelle zwischen den Schusskreisen wechselten sich ab mit Torszenen – ruhende Bälle waren absolute Mangelware. Da bleibt wenig Zeit, sein Stellungsspiel zu korrigieren. So fingen wir uns die erste Wespenstrafecke durch fehlenden Abstand nach schnell ausgeführtem Freischlag am Kreis (Zehlendorfer Stürmer-Cleverness). Der erste Schuss wurde noch pariert, aber der Nachschuss saß zum 1:1 Ausgleich. Die Mädels wollten sofort antworten: May sauste wieder über Links ins Wespennest, passte rüber zu Thea (der heute meist zwei-drei Wesepen auf den Füßen standen, sobald sie auch nur in die Nähe des Balls kam) und die legte zurück auf Philippa. Der Direktschuss hatte Schmackes, ging aber rechts am Glück vorbei.
Nur einen Wasserschluck später musste Sophie in brenzliger Lage retten und konnte klären. Umkämpft, aber ohne weitere Szenen vor dem Kasten ging das Spiel in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel begann mit einer Zehlendorfer Druckphase und einem flotten Angriff von der rechten Seite … der knackige Torschuss schrammte um Haaresbreite an unserem langen Pfosten vorbei (ich vermute mal stark, da war Mathilda noch mit dem Zehenspitzen dran). So laaaangsam übernahmen die Wespen die Regie, während unsere Mädels hinten mit Frau und Maus verteidigten, was das Zeug hielt. Toni stoppte und klärte erst eine weitere kurze Ecke gegen uns und vereitelte wenig später ein sicheres Solo auf unser Tor zu Lasten der neuerlichen „Kurzen“ – die wurde dann stark von Thea abgelaufen. Der Rest des Spielabschnittes war eher wild, ohne weitere Torszenen und dennoch unheimlich spannend. Den Zuschauern hat´s sicher gefallen – die Trainer übten sich mehr oder weniger erfolgreich in Tiefenentspannung.
Das Schlussviertel sollte also die Entscheidung bringen und so nach und nach waren unsere Rotationistas zunehmend platt. Immer häufiger wurden unsere Pässe vom Gegner abgefangen, immer seltener kamen wir zu eigenen Angriffen und Lotta, Helene, Sophie und Mahtilda rückten immer mehr in den Mittelpunkt des Ganzen. Es galt, noch eine Ecke abzuwehren (diesmal abgelaufen von May). Die Wespen ließen jetzt clever Ball und Gegner laufen und dann stimmte die Zuordnung nicht ganz: ein Pass von links vor unser Tor, Mathilda fliegt, aber die Mittelstürmerin legt nochmal auf ihre Kollegin am Pfosten ab und die schummelt das Ding unter Mathilda hindurch über die Linie. Jubel auf der einen Seite, sofort die Anfeuerungsrufe von der anderen (1A Fankurve!). Wenig später haben die Wespen schon den 1:3-Jubelschrei auf den Lippen, aber „Tiger“ Mathi mach sich nochmal gaaaanz lang und fischt das Ding mit dem Kicker aus der Ecke.
Dabei blieb es und natürlich war da erstmal die große Enttäuschung bei den Mädels. Aber sofort tröstete die Eine die Andere und wir Trainer waren ohnehin waaaahnsinnig stolz und beeindruckt von unserer Truppe. Am Ende mussten wir unsere Mädels gar nicht soooo lange davon überzeugen, was für eine riesige Leitung das war … gegen ein mit Auswahlspielerinnen gespicktes Team … mit einem zu gleichen Teilen aus älterem und jüngerem Jahrgang bestehenden Kader …
Spätestens nach der Siegerehrung und mehreren Standing Ovations durch die Fans leuchteten auch die Rotationer Augen wieder …. und ich glaub, die Vizemeister-Gummibärchen haben es nicht mehr aus Lichterfelde heraus geschafft.
So – und jetzt alle mal aufstehen für den Vize-Meister auuuus Berlin: Rolle rolle – Rotatiooooon!!!
Antje, Frieda, Helene, Lotta, Magda, unser Goalie-Duo Mathilda & Merle, May, Philippa, Sophie, Thea, Toni, Yella