Hallo Johannes,
Unser Hockeyverein Rotation Prenzlauer Berg hat sich über die Jahre zu einer anerkannten Hockeyadresse im Herzen von Berlin entwickelt. 2002 waren wir ein kleiner Verein mit nur 134 Hockey spielenden Mitgliedern, darunter kaum noch jugendlichen Spieler*innen. Damals entwickelten wir die Vision 2016, mit der wir uns das Ziel setzten bis 2016 in allen Altersklassen männlich und weiblich mit Mannschaften am Wettspielbetrieb teilzunehmen. Das erreichten wir und wurden dafür durch die Europäische Hockey Förderation mit dem Titel „Club of the Year 2016“ ausgezeichnet. Inzwischen sind wir schon einen Schritt weiter und haben ca. 800 Mitglieder und haben uns auch im leistungssportlichen Bereich einen Namen gemacht. Das war und ist nur möglich, durch das ehrenamtliche Engagement so vieler, die sich für den Verein einsetzen.
2014 / 2015 tauchte da für mich erstmalig auch dein Name auf. Du wurdest im März 2015 als Jugendwart in den Abteilungsvorstand gewählt. Am 20.10.2017 gründetest du mit Mitstreitern unseren Förderverein „Hockeyfreunde Prenzlauer Berg e.V“ Bei unseren großen Nachwuchsturnieren, dem Abrafaxe-Cup im Februar und der Berliner Hockey-Trophy im September für Mannschaften der Altersklassen U8 bis U10 bist du Turnierleiter (zusammen mit einem großen Stab ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen). Ich ziehe meinen „imaginären“ Hut vor deinem Engagement, deinen Ideen, deinem Tatendrang, deinem Gestaltungsvermögen.
Es ist höchste Zeit dich in der Rubrik „Wer ist wer“ vorzustellen und auf diese Weise auch danke zu sagen, Ich habe Fragen an dich und bin gespannt und neugierig.
Wenn ich richtig informier bin stammst du aus Nordrhein -Westfalen. Wie kam es dazu, dass du jetzt in Berlin wohnst? Bist du gleich in den Prenzlauer Berg gezogen? Wann war das?
Großgeworden bin ich in Soest in Westfalen. 2009 habe ich mich mit meiner Familie bewußt dafür entschieden, nach Berlin zu kommen. In den Prenzlauer Berg selbst bin ich durch Zufall gekommen, damals kannte ich mich in Berlin noch gar nicht aus.
Wie bist du zu uns zum Hockey bei Rotation gekommen?
Wir haben einen Sport für unsere älteste Tochter Henrietta gesucht. Ich selbst komme vom Handball und Tennis. Hockey ist technisch anspruchsvoll, athletisch und ein Mannschaftssport. Das hat mir sehr gefallen und die Ella Kay war bei uns direkt um die Ecke. Heute spiele ich sogar als Spätberufener selbst beim Elternhockey.
Gibt es einen konkreten Anlass, für den Beginn deines ehrenamtlichen Engagements? Wer hat dich angesprochen? Wann war das?
Das war vor knapp zehn Jahren. Das war noch die ganz wilde Zeit unseres Clubs. Helfer wurden (und werden ja noch heute) an sehr vielen Stellen gesucht. Ich selbst habe mich mit einer Gruppe von Eltern in den Themen wie Sponsoring und Ella-Kay „Biergarten“ als Treffpunkt getroffen und Ideen ausgetauscht. Unser jetziges modernisiertes -wie ich finde- sehr gelungenes Logo ist damals in der Gruppe entwickelt worden.
Ehrenamtliches Engagement ist auch immer damit verbunden, dass man gestalten will. Das trifft in besonderem Maße auch auf deine Initiative zur Gründung unseres Fördervereines zu. Wie kam es dazu?
Wir sind ja eine unselbstständige Abteilung des Hauptvereins, d.h. wir können zum Beispiel kein eigenes Konto haben und alle Verträge müssen vom Vorstand des Hauptvereins genehmigt und geschlossen werden. Damals ist die Idee entstanden, einen Förderverein zu gründen, um die Hockeyabteilung finanziell besser auszustatten und auch mehr Gestaltungsraum für Entwicklung und den Aufbau des Clubs zu haben.
Unser Förderverein ist in unserer Homepage vorgestellt (unter der Rubrik „Club“) Was sind aktuell die nächsten Vorhaben des Fördervereins?
Der Förderverein fördert die soziale Teilhabe im Club, d.h. wir unterstützen Mitglieder und Familien, die aus finanziellen Gründen nicht am Clubleben teilhaben könnten. Seit Anbeginn versuchen wir auch die Verpflichtung von mehr Trainern für Rotation möglich zu machen. Es gibt auch viele kleine Projekt, die wir als Förderverein unterstützen: Anschaffung von Material, Software uvm. Und gerade ganz aktuell haben wir die Verpflichtung von unserem ersten sportlichen Leiter Paul Koch für die nächsten drei bis fünf Jahre durch den Förderverein abgesichert. Das wird unseren Club auch strukturell als Ganzes enorm voranbringen. Möglich ist das nur, weil sich hier im Förderverein einige Mitglieder außerordentlich stark engagieren und für unsere Sache verbindlich in sehr großem Maße verpflichten. Im Moment hat der Club 800 Mitglieder und ich würde mir sehr wünschen, daß sich sehr viel mehr Mitglieder hier im Förderverein engagieren, damit wir dies auf eine breite und langfristige Grundlage stellen können. Wir brauchen mehr und regelmäßige Spenden, aber auch Leute, die bereit sind, Verantwortung für Aufgaben zu übernehmen. Wir haben hier sehr viele interessante und spannende Menschen, mit denen ein Austausch immer sehr anregend ist.
Wie schaffst du es bei deinen „Hockeyprojekten“ Förderverein und Turnierorganisation ein Netzwerk so engagierter Mitmacher zu gewinnen und zu motivieren?
Die Leute sind ja da und wollen sich einbringen und mitmachen. Oft sind sie nur etwas zurückhaltend, aber wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt, dann haben viele schon tolle Ideen und dann ergibt sich daraus eine Eigendynamik. Und zusammen haben wir auch unglaublich viel Spaß bei den Projekten.
Deine Töchter spielen bei uns Hockey. In welchen Mannschaften? Haben du und deine Frau Zeit, sich auch mal Spiele der Mädels anzuschauen?
Unsere älteste Tochter Henni kommt gerade von einem Auslandsjahr zurück und wird dann wieder bei der wJB mitspielen. Isa spielt bei den wu14 und Toni bei den wu12. Wir schauen natürlich immer wieder gerne zu. Das ergibt sich meist von selbst, weil wir -gemeinsam und/oder abwechselnd mit den anderen Eltern- unsere Kinder und deren Mitspieler ja zu den Punktspielen fahren.
Johannes, sieh es mir bitte nach, dass ich gar nicht genau weiß, ob du und deine Frau Elternhockey spielen. Wenn das nicht der Fall ist, lass die Frage weg. Sonst erzähle uns etwas über euch und das Team.
Vor einigen Jahren sind Sabine und ich auch zum Elternhockey gekommen. Das ist ein großer Spaß und die „The Golden Sticks“ haben noch eine große Hockeyzukunft vor sich. Leider muß ich verletzungsbedingt im Moment eine Pause einlegen.
Was macht deiner Meinung nach Hockey bei uns im Kietz aus?
Rotation ist einfach das spannendste Hockeyprojekt in Deutschland, einen Hockeyclub neu zu erfinden und zu entwickeln. Der Club ist ein Mitmachverein, er ist bodenständig und hat nicht durch seine Lage, sondern vor allem durch seine Mitglieder ein großartiges Potential. Wir wollen Breitensport und Leistungssport gleichermaßen entwickeln und sind dabei auf einem sehr guten Weg.
Aber am wichtigsten sind mir immer die Menschen, die mich hier bei Rotation begeistern…
Ergänze bitte folgenden Satzanfang in drei Sätzen:
Hockey bei Rotation ist ….eine Herzensangelegenheit!
Hockey bei Rotation ist …orangene Liebe!
Hockey bei Rotation ist …alles für den Club!
Johannes, herzlichen Dank. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Treffen unseres Fördervereins am 26.Juni.