RPB 1 unterliegt den Wespen denkbar knapp mit 3:4

Drama pur im letzten Meisterschafts-Gruppenspiel unserer u12-Mädels

Am vergangenen Sonntag fand das letzte reguläre Saisonspiel der Hallenmeisterschaft wu12 statt (also für einige Teams … in coronigen Zeiten sind die Spielpläne ja quasi in reißendem Fluss :zunge: ). Neun Mannschaften streiten sich da um vier Endrundentickets. Während in Gruppe A noch einige Spiele anstehen (BHC aber – nix Neues – wieder die Tormaschine der Liga ist), sind in Gruppe B bereits alle wichtigen Entscheidungen gefallen. Im Spitzenspiel unserer Rotationistas gegen die Zehlendorfer Wespen ging es nämlich „lediglich“ noch um die Platzierung, denn beide Teams hatten die Endrunde bereits klar gemacht. Punkt- und auch fast torverhältnisidentisch traf man sich an der Tabellenspitze, um zu ermitteln, wer als Gruppenerster im Endrunden-Halbfinale dem nahezu unvermeidbaren Gegner BHC aus dem Weg gehen würde. Am Ende hatten die Wespen die eine Schippe mehr auf der Habenseite, aber eng war´s und das bis zum Schluss.

Vom Anpfiff weg war das Tempo enorm – die Wespen spielten konsequentes Pressing und wir waren zunächst hauptsächlich mit Defensive beschäftigt. Nach etwa 5 Minuten musste Mia im Rotationer Kasten das erste Mal abtauchen, um den Rückstand zu verhindern. Aber dann waren auch unsere Mädels voll im Spiel. Jetzt sah man viel Kampf um den Ball im Mittelfeld und an den Banden. Wer immer den Ball an die Kelle bekam, ihr blieben nur Sekunden bis eine Gegnerin ihr auf den Pelz rückte.
Dann gab´s eine schöne Doppelchance für Blau-Orange: Adele zirkelte eine Rückhand knapp am Kasten vorbei, Anni erwischte den Nachschuss erst im Nachfassen und der wurde von einer Wespenverteidigerin abgefangen. Damit begann eine Rotationer Druckphase. Zunächst wurde Philine vorm Schusskreis super angespielt, umkurvte die Keeperin und schickte eine Rückhand gen Tor. Die Wespentorhüterin zeigte aber flinke Füße und konnte den Schuss blocken. Diese Szene wiederholte sich nahezu identisch keine Minute später, diesmal mit dem besseren Ende für uns – ein halbhoher Rückhandlupfer zappelte zum 1:0 im Netz. Kurz darauf ging das Duell Phili gegen die „Torwespe“ in eine dritte Runde, erneut siegte tolle Fußarbeit gegen gute Schusstechnik.
Dann waren wieder die Wespen am Drücker. Zunächst konnte Mia den kurzen Pfosten dicht machen, der Nachschuss wurde im Eifer des Gefechts geschlagen und natürlich abgepfiffen. Aber das Pressing der Hellblauen wurde wieder intensiver und so verloren wir im einen Ball im Aufbau und dann spielten die Wespen das echt klug zu Ende: schneller Rückpass, Seitenverlagerung, mit einem weiteren Pass waren sie im Schusskreis und dann rettete erst der Pfosten, aber der Nachschuss zum 1:1 war nicht zu verhindern. Kurz vor dem Halbzeitpfiff fiel dann dummerweise noch das 1:2, weil wir das Zentrum irgendwie nicht richtig dicht gemacht hatten. Die Wespenstürmerin bekam zwar noch Druck durch unsere Verteidigerin, aber kurz vorm Fallen spitzelte sie den Ball noch gen Tor.
Nun hieß es erstmal: Durchatmen, was Trinken, Konzentrieren – neue Runde.


Hälfte Zwo begann wie der erste Durchgang: druckvolle Wespen, verteidigende Rotationistas, aber da kam erstmal nix aufs Tor. Dann konnte Adele einen Ball im Mittelfeld abgreifen, sauste D-zugartig in den rechten Schusskreis und legte den Ball am Torwart vorbei. Da war leider unsere Stürmerin am langen Pfosten den einen Tick zu weit weg, sonst wäre das der sichere Ausgleich geworden. Der fiel dann aber kurz darauf, nachdem Adele diesmal direkt aufs Tor gezimmert hatte. Die Keeperin war da zwar dran, der Ball trudelte aber noch gefährlich dicht an der Torlinie entlang. Insa gab der Kugel noch einen Schubs, Isa half dem Ball dann freundlich über die Linie zum 2:2.
Wieder war das der Auftakt zu einer rotationigen Druckperiode, es gab Chancen für Carlina, Adele und Malina. Nach einer doppelten Tormöglichkeit durch Malle und Adele bekamen wir die erste Strafecke der Partie. Die knackige Hereingabe sauste an Freund und Feind vorbei über unsere Grundlinie, die anschließende lange Ecke brachte den Wespen nur eine kurze Verschnaufpause. Wenig später war es wieder Adele, die den Ball zwar nicht an der Torfrau vorbei brachte, aber eine Ecke ziehen konnte. Dieses Mal lief es bilderbuchmäßig: Rausgabe, Ablage, harter Schuss aufs Tor (ich denke mal von Malina). Die Verteidigerin auf der Linie war zwar noch dran, aber eben nicht „dran genug“ – die Kugel sauste zum 3:2 in die Maschen.
Das schien Wirkung zu zeigen, denn immer öfter sausten Wespenpässe aus dem Rückraum ins Leere. Und unsere Mädels wollten sofort nachsetzen. Anni konnte einen Ball in der rechten Ecke der Wespen fest machen, fand den knackigen Rückpass, schneller Seitenwechsel und Carlina zog sofort ab – der Ball sauste nur Millimeter neben das Gehäuse. Da waren vielleicht noch 8 Minuten auf der Uhr.
Selbstverständlich hatten die Gastgeberinnen noch längst nicht aufgesteckt und spielten weiter Vollpress. So kamen sie auch zu ihren Chancen. Der Ausgleich war dann aber eher eine (gern angenommene) Einladung unsererseits. ES war eine Mischung aus Fehlpass bei Freischlag im Mittelfeld, fehlender Absicherung hinten und zu wenig Vorkommen/Freilaufen vorn … kurz: eine Wespe nahm das Geschenk an, flitzte in Null Komma Nix vor unser Tor und netzte zum 3:3-Ausgleich ein. Sowas kommt vor, spielte aber natürlich psychologisch voll in die Karten der Heimmannschaft. Als wir dann keine 4 Minuten vor Buffalo noch eine Ecke gegen uns gepfiffen bekamen (ich hab da tatsächlich auch einen Fuß gesehen – da herrschte allerdings schon mächtiges Tohuwabohu im Schusskreis), hatten die Zehlendorferinnen plötzlich alle Trümpfe in der Hand. Ein sehenswerter Schlenzer senkte sich zum 3:4 ins Dreiangel. Unsere Mädels ackerten bis zum Pfiff, aber es blieb beim Wespensieg.

Klar haderten die einen oder anderen noch lange mit den Schiri-Entscheidungen (ein paar mehr Pfiffe nach Stockschlag hätte ich mir zwar gewünscht, aber alles in ging die Leistung an der Pfeife voll in Ordnung). Deshalb an dieser Stelle nochmal die Meinung des gesamten Trainerteams: die Partie wurde nicht von den Schiris entschieden, mit einer kaltschnäuzigeren Chancenverwertung unsererseits hätten uns die späten „Wespenstiche“ überhaupt nicht gejuckt UND (extra großes Und!) das war von vorne bis hinten eine unserer – quatsch – eurer besten Leistungen dieser Hallensaison! Da war Tempo von A bis Z, schöne Spielzüge und technische Finesse und dieses Auftakttor von Phili beispielsweise ist der Stoff, aus dem Goalie-Alpträume sind. Wer immer gegen euch in dieser Form im Endrundenhalbfinale spielt, wird sich warm anziehen müssen … auch wenn es am Ende der BHC sein sollte.

Starke Partie von: Adele, Annika, Carlina, Insa, Isa, Lilly, Malina, Mia, Mieke, Philine