Nicht nur unsere Jungs waren vor dem Beginn der Feldsaison schnell noch in München, auch die Mädels wollten da gerne hin. Mit insgesamt 4 Teams vor Ort hat Rotation bei den Wacker Open vom 29.4.-1.5. für reichlich orangene Farbkleckse gesorgt. Wie jeden Frühling sind ja wieder neue Mädchen in unser Team gerutscht, da muss man sich erstmal finden und kennen lernen … am besten auf einem Turnier. Wenn ich auf den tollen Sieg im ersten Meisterschaftsspiel am letzten Sonntag blicke, scheint das ganz gut geklappt zu haben. 🙂
Wer (gerade an langen Wochenenden kommt das mal vor) noch andere Nicht-Hockeytermine hatte, konnte erst am zweiten Tag anreisen. Frieda und mir ging es so, also stießen wir in aller sonntäglichen Frühe zum Rest der Bande. In München angekommen, war noch viel Zeit bis zum nächsten Spiel … beispielsweise um erstmal Eis essen zu gehen. Das war dann eine gemischte Berlin-Münchener Angelegenheit, denn mit Marlene spielte ja eine ehemalige Rotationerin bei den Gastgeberinnen (und Hockeyfreundschaften enden ja zum Glück nicht gleich mit jedem Umzug). Ihre Eltern hatten auch die Übernachtung unserer Mädels in super netten Gastfamilien organisiert.
Beim Eis wurde ich dann also sofort auf den neuesten Stand der Dinge gebracht: Da gab es wohl ein Trampolin in einer Gastfamilie, wir hatten am Vortag gegen Bad Homburg überlegen gespielt und knapp 1:0 gewonnen, in einer Familie gab es zum Abendbrot Sushi zum Selber-Rollen (Helene hat da die lang schon vermutete Unvereinbarkeit von Algen und Nutella empirisch bestätigt), gegen die Gastgeberinnen von Wacker München wurde durch ein unnötiges Tor 0:1 verloren (alle dachten, der Schuss kam von außerhalb, Schützin und Schiri aber eben nicht) und dann waren da noch suuuuper süüüüße Hunde und kleine Brüderchen. Kurz: die Stimmung war top.
Dann gab´s wieder Hockey, der Gegner hieß TuS Obermenzing. Zunächst ersprintete Frieda einen langen Ball kurz vor der Grundlinie, passte vors Tor – aber May scheiterte an der Keeperin. Wenig später klappte es dann: Thea leitete den Angriff ein, Friedas Schuss wurde pariert, aber May konnte am langen Pfosten mit der Rückhand abstauben. Ein paar weitere Chance blieben ungenutzt, aber Merle im Kasten hatte einen ruhigen Nachmittag. Es blieb bei 1:0-Sieg.
Die Partie gegen ASV München war dann eine unruhige und eher schmerzhafte Angelegenheit: erst ging es recht unkontrolliert hin und her, dann riefen diverse Verletzungen die Kühlakku-und-Pflaster-Brigade auf den Plan. (Die medizinische Versorgung bei Wacker war spitze – wir wollten das aber eigentlich gar nicht so gründlich ausprobieren.) Während am Feldrand noch gekühlt und getröstet wurde, konnten wir zwei Strafecken abwehren und eine eigene nicht im Gehäuse unterbringen. Das roch schon stark nach einem torlosen Remis, dann sorgte Antje doch noch für den Siegtreffer. Ihr Pressing auf den Aufbau führte zu einem Fehlpass, sie mopste sich die Kugel und hämmerte aus kurzer Distanz ein.
Damit war für den Montag das Halbfinale gebongt (Arbeiten ist ja am 1. Mai verboten … Sport zum Glück nicht), allerdings aufgrund des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zu Wacker gegen den Tabellenführer der Parallelgruppe.
Das sollte jedoch erstmal warten können – vor dem Ausschwärmen in die verschiedenen Gastbehausungen gab es noch einen kurzen Trip auf das Frühlingsfest (quasi die freundliche kleine Schwester des herbstlichen Oktoberfestes) und die traurige Erkenntnis, dass Plüschtiere (áka flauschige Maskottchen) schießen selbst für Scharfschützen auf diesem Jahrmarkt weit teurer ist als sie zu kaufen.
Am Finaltag ging es also gegen das bisher deutlich stärkste Team, den Münchener SC, um den Einzug ins Finale. Die MSC-Mädels waren läuferisch und gedanklich super flink unterwegs und Merle musste zweimal in höchster Not retten. Nach nicht mal 2 Minuten gab es Strafecke Numero Uno: mit vereinten Kräften entschärften Merle und Yella einen schönen Schlenzer.
Auch wir hatten unsere Chancen: eine kurze Ecke wurde sauber abgelaufen, ein Konter nach Steilpass war diese zwei-drei Zentimeterchen zu laaaang für Toni.
Die Schlüsselszene fand dann leider wieder in unserem Viertel statt: Auszocken der Defensive durch Bilderbuch – 3D, Diagonal-Rückpass auf die freie Stürmerin vorm Tor, so fiel das 0:1. Dennoch war das ein super Spiel unserer Mädels gegen die späteren Turniersiegerinnen (die bis dahin jedes Spiel klar gewonnen hatten).
Im Spiel um Platz 3 gegen Z88 wurde es dann ungemütlich. Irgendwer hatte Petrus gesteckt, dass Hockeyplätze regelmäßig gewässert werden müssen … es begann zu nieseln und wollte so bald auch nicht wieder aufhören.
Eng war´s jedenfalls, ziemlich ausgeglichen und es wollten einfach keine Tore fallen. Nach dem Abpfiff einigte man sich recht schnell auf einen geteilten 3. Platz und wenn wir auf das Foto schauen, scheint das doch im Sinne aller gewesen zu sein.
Summa summarum war das mit 3 Tagen vielleicht ein etwas langes Turnier, aber unfassbar nette Gastgeber mit einer tollen Anlage und viele lachende Kinder waren die Reise definitiv wert.
Mit: Helene, Johanna, Toni, Frieda, Merle (TW), Yella, Thea, Philippa, Antje, May und Special Guest Marlene (die natürlich auch mal bei uns mitspielen durfte)