Na, wie waren eure Ferien? Vermutlich zu kurz … wenn ihr welche hattet. Habt ihr die Keule geschwungen (so manches eurer Kinder war sicher in irgendeinem Hockeycamp) oder habt ihr (so wie ich) die Sachen für den Sommer erstmal in eine Ecke gestellt? … hält man ja eh´ nicht lange aus, stimmt´s?!
Da traf es sich ganz hervorragend, dass eines unser Elternhockeyteams, genauer gesagt die Truppe „Von der Rolle“ zum Turnier nach Moers eingeladen waren. Weil es genügend rotationige Zusagen gab und es den Spielplan so richtig rund machte, konnten wir noch ein zweites Team stellen und nannten es „Rotation Royal“, aber wenn wir ehrlich sind, waren die Grenzen da eher fließend.
Sagen wir´s mal so: rein sportlich haben wir eher dazugelernt. Tatsächlich haben wir unter dem blau-orangenen Strich nur einen Sieg eingefahren und das im klubinternen Duell (1:0 für „Royal“). Allerdings ging das Gros der restlichen Partien unentschieden oder 0:1 aus – alles sehr knapp und spannend. Und ich kann mich immer noch nicht so recht entscheiden, welches das „schönere“ Wetter zum Hockeyspielen ist: drückende Schwüle (Samstag) oder knallige Sonne (Sonntag) – es wurde sehr viel getrunken … mitunter auch Wasser.
Das hielt aber beileibe nicht davon ab, ein famoses Wochenende zu genießen. Hier gab es alles, was Eltern- und Freizeithockey so familiär und angenehm macht. Die Turnierorganisatoren von „Moers Recycled“ waren tolle Gastgeber. Man hat neue Teams kennengelernt (Wusstet ihr, dass die Großbeerener „Turmfalken“ auch was vom Honig machen verstehen?) oder sich freudig wieder begrüßt (viele Rotationistas „Von der Rolle“ schwärmen immer noch vom Turnier in Ahrensburg – die dort ansässigen „Poltergeister“ waren auch in Moers am Start). Die Spiele waren in der Regel angenehm unverbissen und dass unser Hotel zu Fuß fast schneller zu erreichen war als mit dem Auto fand ich auch ganz praktisch.
Nun war das aber nicht nur irgend so ein Turnier – nein, es lief quasi als Begleitprogramm zur parallel stattfindenden Hockey-WM im nahen Mönchengladbach. Das war nicht nur eine gutgemeinte PR-Aktion des DHB (immerhin gibt es dort seit Längerem einen Bereich nur fürs Eltern- und Freizeithockey), es verschaffte auch allen Turnierteilnehmern ein Ticket für das EM-Vorrundenspiel der Herrennationalmannschaft (immerhin amtierender Weltmeister) gegen Wales. Und so ging es nach der ersten Hälfte des Meetings am Samstagnachmittag in Shuttlebussen zum Hockeypark. Das ist ´ne richtig tolle Anlage und die Stimmung dort war auch was ganz Besonderes. Fans aller Couleur und verschiedenster Nationalitäten strömten zwischen den Ständen mit Kulinarischem und Hockeyzeugs umher, hier und da war auch ein Nationalspieler oder Trainer darunter. Auf dem Platz neben dem Stadion konnte man den spanischen Herren beim Eckentraining zuschauen und irgendwie haben Philipp und ich dann noch schnell den WM-Pokal gewonnen. 😉
Das Spiel selbst (wir saßen direkt hinter dem Tor) war natürlich der Wahnsinn (ein flottes 3:3 mit lauter Toren, die den Goalies kaum Chancen ließen) und beim Weg nach draußen zeigte die ellenlange und kinderreiche Schlange von Fans für die Nationalspielerautogrammstunde, dass man sich um die Popularität von Hockey keine Gedanken machen muss.
Ein Highlight wartete aber noch auf uns – die Live Band. Das Wetter lud zum Abendrot unter freiem Himmel ein und bei den letzten Bissen hatte die Rock-Coverband sich bereits warm gespielt. Da war musikalisch im Laufe des Abends sicher für jeden etwas dabei, aber so richtig ab ging die Party nach Mitternacht. Ich hab auf einer Hockeyfete tatsächlich noch nie Rage against the Machine hören dürfen. Aber mit gut 40 Leuten gestandenen Alters und einer fröhlich-verschwitzten Liveband „Killing in the Name“ zu singen – ach was … zu zelebrieren, das war schon irgendwie magisch. Die Menge wollte mehr. Nicht ganz ohne Stolz hat sich der Sänger dann gegen 2 Uhr auch grinsend bei uns „beschwert“, dass wohl die Polizei wegen Ruhestörung angerufen hätte. Party gelungen, würde ich sagen.
Am Sonntag wurde wieder gehockelt (hier und da nicht ganz so geschmeidig wie am Vortag) und am Ende gab es das stimmige Familienfoto mit allen Teilnehmern. Mir war es bis dahin gar nicht richtig aufgefallen, aber es hatte keine Tabelle, Rangliste oder einen Pokal gegeben und irgendwie hab ich es auch nicht vermisst. Schließlich war es ein Meeting, quasi ein Familientreffen … kein reines Turnier. Wir haben es genossen!
Der Rotationer Familienteil: („Ladies first“) Bettina, Giména, Hadas, Ines, Melli, Myriam, Pia, Susanne, Tina & („Last but not Least“) unsere Männers Ali, Daniel, Gurpreet, Philipp, Robin, Shiran, Simon, Wolfgang