Um es gleich voranzustellen: damit war nie und nimmer zu rechnen! Zum Saisonbeginn war das erklärte Ziel die Endrundenteilnahme und das war schon sportlich. Wer unsere Mädels damals und am vergangenen Wochenende spielen sehen konnte, der muss beeindruckt sein von den Fortschritten, die so viele von ihnen gemacht haben. Technisch und teilweise auch körperlich waren und sind uns einige Teams immer noch überlegen, deshalb mussten wir uns über Geschlossenheit und Teamspirit in dieser Saison und in dieser Endrunde behaupten … und jenau dit ham unsere Mädels janz dufte jemacht!
Los ging´s am sonnigen Samstagmittag mit dem Halbfinale gegen TuS Lichterfelde, immerhin Tabellenprimus der Hauptrunde (wo man nur 2 Spiel verlor … eins davon gegen uns). „Bloß den Beginn nicht verschlafen!“, war die Devise … und das hat dann echt mustergültig geklappt. Gefühlt keine zwei Minuten waren rum, da lief die Kugel über Sophie und Helene den rechten Flügel runter … schöner Seitenwechsel rüber zu Magda … Rückpass zu Helene … parierter Torschuss – Magda staubt ab zur 1:0-Führung. Bilderbuchhockey!
Keine Chance, lange durchzuschnaufen – wenig später setzte es die erste große Chance für Lichterfelde, aber Merle war per Kicker zur Stelle. Es wurde das erwartet enge Spiel, Helene setzte erst Magda in Szene, wenig später Ella – aber auch die TuSLi-Keeperin war auf Zack. Die Schlussphase des ersten Viertels gehörte den TuS-Mädels, so landete ein satter Torschuss am Außenbrett. Aber noch hielt die rotationige Defensive: Franca, Sophie und Neele fischten alles weg, was in ihr Revier kam.
Spielabschnitt Zwo fing wieder mit leichten Vorteilen für Blau-Orange an. Frieda kam am linken Schusskreisrand zum Abschluss, ein gutes Defensivbrett entschärfte die gute Chance. Ein schnell ausgeführter Freischlag von Sophie ließ Tilda auf der rechten Flanke von der Leine, ihr Querball vors Tor war ein wenig überhastet und erreichte keine Stürmerkeule. Aber die Ideen waren da, der Einsatz stimmte und unsere Rotationistas ackerten ohne Pause.
Das war auch bitter nötig, denn natürlich hatte Lichterfelde längst noch nicht aufgesteckt. Plötzlich brach eine gegnerische Stürmerin links durch und tankte sich bis vors Tor, Merle vereitelte die Großchance zum Ausgleich aus nächster Nähe. Puuuuh! Kurz darauf musste die erste Strafecke verteidigt werden (sollte nicht die letzte sein): Helene lief sie mustergültig ab und hätte um ein Haar einen blitzsauberen Konter aus dem Hut gezaubert. Sylvi war stark angelaufen, hatte aber auf den Pass nach außen spekuliert und kam nicht mehr an den Ball.
Die zweite Halbzeit war geprägt von bärenstarker Rotationer Defensive und energischer TuSLi-Suche nach dem Ausgleichstreffer. Bemerkenswert, dass es für Lichterfelde dennoch nicht viele echte Torchancen aus dem Spiel gab, stattdessen hagelte es kurze Ecken. Einmal räumten France und Merle mit vereinten Kräften eine Bogenlampe beiseite, bei zwei Schüssen am Gehäuse vorbei hatten wir das nötige Glück und ein weiteres Mal war Helene einfach zu schnell für die Spielerin am Schuss.
Sechs Strafecken waren überstanden, da wurde Helene am Schusskreis angespielt, steckte einen flotten Pass aus der Drehung durch zum Tor und dort machte Johanna alles richtig: Ball annehmen, kurz die Keeperin ausgucken und dann mit Wumms zum vielumjubelten 2:0 für Roll rolle einlochen. Bombastisch!!
Das war´s dann auch: Finaaaaaaale gebucht und am Horizont lockte noch die Chance, bei der Ostdeutschen mitzuzocken. Phänomenal, Mädels!!!!
Also trafen sich die üblichen Verdächtigen am Sonntag zum Showdown. Im Spiel um Platz Drei hatte es mit einem langen Penalty-Schießen bereits haufenweise Drama gegeben. Das Finale sollte ein würdiger Abschluss für diese Meisterschaftssaison 2024 werden.
Mit dem gastgebendem BHC stand eine technisch und taktisch ausgereifte Mannschaft auf der anderen Seite des Spielfeldes (die spielen einfach tolles Hockey, muss man neidlos anerkennen).
Bereits nach den ersten Ballwechseln war zu sehen, wie schnell die Blau-Roten schalteten, fehlerfreies Stellungsspiel würde definitiv ein Schlüssel zum Erfolg sein. Die ersten Minuten war Rotation tief in der Defensive und kann nur selten vors gegnerische Tor. Merle war hellwach und vereitelte einen gefährlichen Querpass vor ihrem Kasten, wenig später hatten auch wir eine gute Möglichkeit. Magdas Schuss wurde pariert. Jetzt waren auch wir besser im Spiel und ein toller Steilpass von Tilda schrammte nur knapp an einer einschussbereiten Ella vorbei. Nach stark abgegriffenem Ball im eigenen Viertel durch France sorgte ein schöner Konter für gute Chancen durch Magda und Ella, aber die BHC-Verteidigung war auch nicht von Pappe.
Vor der Halbzeit war die Partie absolut auf Augenhöhe, da wurde Hockey auf hohem Niveau mit hohem Tempo gespielt. Die Zeit verging wie im Flug. Merle vereitelte ein starkes Stürmerinnensolo von rechts, Neele und Lisa vermauerten ansonsten diese Route in den Schusskreis. Tatsächlich hatte Rolle rolle mehr vom Ball, kam aber nicht gefährlich vor des Gegners Bude, weil immer dieser eine letzte Pass nicht perfekt gelang.
Halbzeit Zwo begann taktisch diszipliniert: BHC spielte kontrollierte Pässe auf der Suche nach der Lücke, Rotation ließ keine Lücke zu. Dann setzte es die erste Strafecke gegen uns: Helene und Tilda setzten die Stürmer mit flinken Füßen unter Druck, Merle parierte stark mit der Tatze. Es ging rauf und runter. Felli konnte einen gegnerischen Ball sehenswert per Rückhand auf der Außenspur abgreifen, mit der Vorhand super weiterleiten und den Steilpass spielen – Magda konnte ihn nicht richtig kontrollieren. Wenig später dann die Schlüsselszene: wieder ein BHC-Vorstoß in unser Revier und dieses eine Mal stimmte die Zuordnung nicht ganz und unsere Defensive war zu zögerlich. Die Stürmerin legte sich im Lauf den Ball zurecht und nach sattem Schuss vom Kreisrand zappelte die Kugel im rechten Eck. Schöner Schuss – leider!
Im letzten Viertel gab es noch ein tolle Chance für Ella nach klasse Steilpass durch Magda … aber da war dann das Spielfeld irgendwie zu klein. Zwei Strafecken wurden noch sauber verteidigt, aber eine echte Torchance sprang nicht mehr für uns heraus.
Damit hatten die BHCer einen (sicher zu Saisonbeginn anvisierten) weitern Meistertitel eingefahren, uns Trainern aber viel es üüüüüberhaut nicht schwer, nur Gutes in diesem Spiel zu sehen. Klar, war da erstmal Enttäuschung hier und da über den verpassten Titel. Aber gegen eine Topmannschaft (die uns im Übrigen im ersten Saisonspiel mit 0:5 nach Hause geschickt hat) zu verlieren … mit dem denkbar knappsten aller Ergebnisse … nach einem absolut sehenswerten Spiel – das verdient Respekt und Applaus (den uns die treue rotationige Fanwand auch reichlich gespendet hat)!
Team Fabi sagt: Mädels, das war fantastisch und wir sind meeeega stolz auf euch!!! Ach ja, … und die Tickets zur ODM sind nun auch im Sack (vielleicht gibt´s da eine Revanche?).
Ein Dreifaches „Rolle rolle!“ für unsere grandiosen Vizemeisterinnen:
Ella, Felli, Franca, Helene, Johanna, Lisa, Magda, Merle, Neele, Sophie, Sylvi, Tilda